Knoten in der Brust

  • Hallo! Leider habe ich schlechte Neuigkeiten erfahren. Es ist seit einem Jahr die rechte Brustwarze entzündet. Vor 6 Monaten war ich bei drei Gynäkologen. Es wurden Sonos durchgeführt und man entließ mich ohne Befund, den Tumore haben sich nicht gezeigt. Danach war ich beim Endokrinologen und er fand auch nichts. Letzte Woche juckte die Brustwarze wieder. Ich dachte mir eine neue Überweisung zu holen und einen Gynäkologen aufzusuchen. Dazu kam es nicht mehr. Am Sonntag tastete ich die Brust ab und entdeckte unter des Brustwarzenhofes einen 1cm großen Knoten. Ich suchte zwei Notaufnahme auf und wurde wieder nach Hause geschickt. Man sagte mir ich soll mich an ein Brustzentrum wenden. Gesagt, getan. Am Dienstag hatte ich einen Termin bekommen. Sono und Mamographie waren auffällig. Es folgte am Mittwoch die Stanzbiopsie aus zwei Herden. Es wurde aus der Brustwarze auch eine Probe entnommen. Jetzt ist leider warten angesagt. Ich kriege die Ergebnisse am Donnerstag mitgeteilt.


    Habe bereits mehrmals beim kfzd angerufen und meine Fragen gestellt. Möchte aber auch hier Erfahrungswerte erfragen. Kann der Tumor bereits gestreut haben? Seit der letzten Kontrolle und dem tatsächlichen Fund sind 6,5 Monate vergangen. Der eine Herd ist 8mm und der andere 9mm groß. Wobei es nicht geklärt ist, ob beide gleich sind. Denn bei 8mm großen Herd und der Brustwarze war die Biopsie schmerzhaft. Es fühlte sich so an, als ob mir ein Stück der Brustwarze herausgerissen wurde. Der andere Herd war schmerzfrei.


    Erste Untersuchungen der LK in der Achselhöhle ergaben nur ein etwas dickerer Knoten, weil seine Wand etwas größer war. Die Radiologin sprach nicht von Metastasen.


    Was meint Ihr? Gibt es für mich Hoffnung den Krebs in höchsten dem zweiten Stadium entdeckt zu haben? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gesammelt? Mit welcher Auskunft über die Herde kann ich rechnen? Wird mir nur bösartig bzw. gutartig mitgeteilt? Oder erfolgt vom Pathologen die Bestimmung der gesamten Eigenschaften der Knoten. Die Oberärztin sagte mir, dass zu meinem Fall eine Tumorkonferenz am Tag vor der Mitteilung der Ergebnisse stattfinden wird.


    Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung der Fragen! Frohe Ostern.

  • Roobert

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo an alle! Heute kam der Befund der radiologischen Untersuchung per Post an. Erstmal den halben Tag mit der Übersetzung der Fachbegriffe mich beschäftigt.


    Zusammenfassend lässt sich sagen aus:


    1. Mammografie: Bi-Rads 2

    2. Sono: Bi-Rads 4


    Für die Radiologien waren die Knoten suspekt und Sie hat keinen 100% bösartigen Tumor auf ersten Blick finden können.


    Deshalb leitete Sie die Stanzbiopsie ein. Was meint nun Ihr? Wie sehen meine Chancen aus? Ist das eventuell noch Frühstadium Bi-Rads 4? Noch ist es kein 100% bösartiger Tumor. Sonst hätte Sie ja Bi-Rads 5 angegeben. Meine Lymphknoten hat Sie als etwas vergrößert angegeben und die Kontrolle empfohlen.


    Wie war es bei Euch? Frohe Ostern Euch allen!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hansi,

    so schwer die Unsicherheit auch zu ertragen ist - ich kann nur raten erst mal nicht weiter zu spekulieren wie schlimm das sein kann, sondern die endgültigen Ergebnisse der Biopsie abzuwarten.

    BIRADS sagt lediglich aus, ob ein Befund durch bildgebende Verfahren (z.B. Ultraschall, Mammographie,) verdächtig auf eine Bösartigkeit ist. Bei BIRADS 4 ist eben eine Bösartigkeit eher wahrscheinlich und es muss in einer Biopsie geklärt werden, was dahinter steckt. Es sagt überhaupt noch nichts darüber aus, wie aggressiv oder wie weit fortgeschritten ein möglicher bösartiger Tumor ist.

    Erst wenn alle Ergebnisse der Pathologie vorliegen wird dann in der Tumorkonferenz der Fall und das weitere Vorgehen besprochen. Das kann durchaus ein paar Tage dauern und an Ostern auch entsprechend länger. Ich weiß, dass die Warterei ist eine schwere Zeit ist, aber die Ärzte wissen zur Zeit auch nicht mehr.

    Ich wünsch Dir, dass sich der Verdacht nicht bestätigt und wenn doch, dann denke daran, dass der Brustkrebs eine verhältnismäßig gut zu behandelnde Krebserkrankung ist.

    Peter

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  • Hallo Peter,



    vielen Dank für die Antwort. Übermorgen gibt es das Ergebnis. Muss somit nur noch einen Tag gedulden. Mit dem Mutmaßen habe ich bereits vor paar Tagen aufgehört. Ich habe gemerkt, dass es nichts bringt.


    In der Zwischenzeit habe ich mir Eure veröffentlichen Videos angeschaut. Schöne Idee! Diese Videos machen einem Mut und waren sehr informativ.


    Vielen Dank auch dafür!


    VG

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin heute Mittag am Knie operiert worden und liege voraussichtlich die nächsten 5 Tage im Krankenhaus und dann 3 Wochen Reha. Daher ist es telephonisch im Moment etwas schwierig. Wenn Du Dich hier im Forum mit einem Pseudonym anmeldest kannst Du mir hier unter „Konversationen“ eine Persönliche Nachricht schreiben.


    Du kannst mir aber auch Mails schreiben, aber dann erfahre ich Deine Mail- Adresse.

    Vertraulich ist der direkte Kontakt zu uns immer aber dann nicht anonym.

    p.jurmeister@brustkrebs-beim-mann.net

    LG

    Peter

  • Hallo Peter, Hallo Euch allen,


    ich stelle mal meine Frage doch so, dass jeder die Frage lesen und beantworten kann.


    Wie seit Ihr mit dem positiven Ergebnis umgegangen? Wie konntet Ihr das Ergebnis verkraften und Euch selbst Mut sprechen?


    Ich stecke in einem Loch. Fühle mich hilflos der Krankheit ausgeliefert. Meine Familie meinte nur ich soll an die Sache positiv rangehen. Aber das reicht mir nicht als Ratschlag.


    Hast Du Peter oder die anderen aus dem Forum einen anderen Ratschlag?


    Viele Grüße

    Hansi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hansi,

    was sagt der Befund denn konkret aus?

    Wie Du schon geschrieben hast, haben in unseren Videos einige ausführlich beschrieben, wie sie mit der Diagnose umgegangen sind. Dazu haben wir auch noch auf unserer Webseite fünf weitere Erfahrungsberichte eingestellt. Wie Du daran erkennst, ist es sehr davon abhängig in welcher Lebenssituation man ist. Wie alt bist Du? Was meinst Du mit „meine Familie“ Und natürlich hängt es auch von der Diagnose und den sich daraus ergebenen Behandlungen ab. So wie Du geschrieben hast. hat eine Tumorkonferenz getagt - mit welchem Ergebnis?

    So ganz in den freien Raum hinein ist es schwierig Ratschläge zu geben.

    Gruß

    Peter

  • Hallo Peter,


    ich war Dir noch eine Antwort schuldig. Ich hatte spontan vorgenommen nicht mehr mich in meiner Freizeit mit der Krankheit zu beschaeftigen. Deshalb schrieb ich nicht mehr.


    Aber, da ich nun die OP hinter mich gebracht habe und nun auf die naechsten Schritte warte, wollte ich ein kurzes Lebenszeichen von mir geben.


    In der Tumorkonferenz entschied man sich für die Ablatio mit Waechterlymphknoten-Entnahme.


    Jetzt wird sicherlich akribisch das entnommene Gewebe untersucht. In der naechsten Woche habe ich bereits einen Termin zu besprechung.


    Die Op habe ich mir schlimmer vorgestellt. Ein kurzes schlafen für ca. 1,5 Std. und schon war ich wieder wach. Die Schmerzen sind überschaubar und die neue Narbe interessiert mich nicht.


    Leider hatte ich bei der Diagnosenfindung sehr viel Pech. Ich hatte eine gerötete und juckende Brustwarze. Mein Hausarzt sagte sofort, dass es Krebs sein kann und überwies mich an die Radiologie. Diese fanden nichts im US und schickten mich nach Hause. Dann war ich bei drei Gynaekologen und diese machten auch nur einen Ultraschal und schickten mich nach Hause. Zu guter Letzt war ich beim Hautarzt, Endokrinologen und Urologen und auch die beiden fanden nichts und schickte mich nach Hause. Ich hatte es schwarz auf weiß: Keine Anzeichen für Mammatumor auf den Befunden stehen. Mein Hausarzt lobte mich, dass ich auf jede erdenkliche Art und Weise abgeklaert habe. Nun ja...


    Ich fand mich damit ab, und vergass schließlich die Brustwarze. Das jucken bildete sich zurück und die Rötung blieb halt. Dann vergingen 6 Monate nach der letzten Untersuchung und siehe da, es hatte sich doch ein Knoten unter der Brustwarze gebildet. Im Januar hatte ich noch mal die Brust abgetastet, aber leider nichts entdeckt. Und auch sonst gab es im Vergleich zu September 2020 im Januar keine Veraenderung.


    Insgesammt vergingen nun ca. 10 Monate nach dem ersten auftreten der Symptome in 2020 bis zur OP. Für mich definitiv zu langsam. Den Krebs haette ich sicherlich ohne Chemo, Strahlen, Hormon und Antikörper durch rechtzeitige Ablatio einfach besiegt. Doch leider muss ich jetzt beten, hoffen und kaempfen.


    Bei mir haben alle kontaktierten Aerzte versagt. Dabei waren es so viele! Was für eine Schande für das Bildungssystem. Wenn ich an dem Krebs sterbe, dann definitiv nur, weil die Aerzte mit der Diagnose versagt haben. Man sollte jedem Arzt die Probation entziehen, wenn er Veraenderungen auf der Brust und Brustwarze mit einer Kortisonhaltigensalbe bekaempfen möchte. Es ist so traurig. Am meisten aergert mich es, dass ich erst 31 Jahre bin und wegen dieser Inkompetenz schoene Jahrzente evtl. verliere...


    Ich wünsche Dir und natürlich allen anderen gute Besserung! Haltet Euch.

  • ^^ Hallo Hansi2245,
    Es fällt mir sehr schwer, Dir bei so vielen negativen Erfahrungen Mut zu machen - Ich will es aber unbedingt versuchen 8)
    Als ich am Morgen meines 44. Geburtstages meine Diagnose übermittelt bekommen habe dachte ich, dass wäre mein letztes Geburtstagsfest mit meiner Familie und meinen Freunden. ;(
    Jetzt stecke ich in den Vorbereitungen meines 60., welchen ich im nächsten Februar feiern werde, so Corona es zulässt :cursing:
    Den ersten Satz in deinem Betrag "Ich hatte spontan vorgenommen nicht mehr mich in meiner Freizeit mit der Krankheit zu beschäftigen" möchte ich mit einem Spruch beantworten, welcher in riesigen Buchstaben auf einem knallroten Papier auf meinem Schreibtisch liegt: "Gib dem Leben mehr Raum als der Krankheit" ;)
    Suche dir ein kompetentes Tumorzentrum (Ich persönlich fahre zu jeder Untersuchung und zu jeder Befundbesprechung 100 Kilometer ins NCT nach Heidelberg) und hinterfrage alles, was dir nicht nachvollziehbar erklärt wird.
    Gerne darfst Du auch einen unserer "Ansprechpartner" telefonisch kontaktieren, die Übersicht findest Du auf unserer Internetseite.
    Nun wünsche ich dir einen schönen Maifeiertag. :saint:
    Gruß
    Volker

  • Hallo Volker, Hallo zusammen,


    ich danke für den Beitrag sehr!


    Eine Frage hätte ich noch. Bisher lief alles über meinen Hausarzt (Überweisung an Brustzentrum, Einweisung ins Krankenhaus usw.) Doch leider hat mein Hausarzt bisher keine Brustkrebspatienten in seiner Laufbahn betreut. Sicherlich wird ca. 90% der Behandlung durch mein Brustzentrum im KH geregelt. Aber die verbliebenen ca. 10% sollten doch meiner Meinung von einem/r Gynäkologen/in durchgeführt werden.


    Habt Ihr nun auch einen Frauenarzt? Soll ich mir nun eine Gynäkologien suchen? Wie läuft es bei Euch?


    Vielen Dank für die Antworten im Voraus!


    VG

  • Hallo Roobert,


    vielen Dank für deine Antwort. Nein, leider hattest du eine andere Chemo.


    Bei mir gibt es 4x Cyclophosphamid und Epirubicin und danach 12xTaxol.


    Schade.

    • Offizieller Beitrag

    Das Cyclo... sagt mir nichts, bei Taxol vermute ich eine Nähe zu Taxotere, aufgrund des gleichen Wortstamms „Taxus”, Eibe. Beide Mittel werden mit Eibennadeln hergestellt. Ob sie auch ähnliche NW haben können, weiß ich aber schon nicht mehr. ;)


    Meine ganze Chemo war halb so wild. 2, 3 Tage nachher etwas aufstoßen und ein ganz leicht flaues Gefühl, sonst nichts. Man sagte mir, dass Taxotere stärker wäre als FEC und dass dann Haarausfall unvermeidlich wäre. Und was war? Kein Haarausfall, der Onkologe war verwundert. Haare und Nägel wuchsen deutlich langsamer, auch Wundheilung (Kratzer ...) dauerte länger.


    Vor der Chemo hatte ich viel „recherchiert” und bin auf die unterschiedlichsten Berichte gestoßen. Von „kaum spürbar” wie bei mir, bis hin zu den fürchterlichsten Geschichten. Ein User erzählte, dass ihm schon VOR der 1. Chemo irrsinnig übel sei, rein aus Angst.


    Meine Lehre aus dieser Anfangsepisode vor 10 Jahren: Wenn bei mir etwas ansteht, ich recherchiere nicht mehr. Evtl. med. Fakten, aber sicher keine anonymen Erfahrungsberichte. Weil ich draufgekommen bin, dass meine Sorgen und Ängste im Voraus _überhaupt nichts_ am Ergebnis einer Diagnose oder an der Ertragbarkeit einer Maßnahme ändern. Und weil alles immer höchst individuell ist.


    Zu Deiner Frage vom 3. Mai, Hausarzt oder Gyn: Ich denke, dass FrauenärztInnen einfach DIE ExpertInnen für Brust sind.


    Einer unser „Busenfreunde” ;) sagte mir ganz zu Beginn meiner Behandlung: „Du wirst sehen, wennst mit dem Scheiß durch bist, geht es Dir besser, als vorher.” Er sollte Recht behalten.

    In dem Sinn: Alles Gute und #Zuversicht!

  • Das mit dem Recherchieren hast Du recht.


    Dann suche ich mal nach einem/r Gyn.


    Bei mir ist nun der erste Tag nach der ersten Chemo. Ich bin einfach nur müde und schlapp. Habe sehr viel geschlafen. Ansonsten gar keine Übelkeit bisher. Ich nehme aber morgens eine Tablette dagegen. Zur Not gab man mir noch ein anderes Mittel.


    Mit dem Haarausfall auf dem Kopf soll es in 8 Tagen los gehen.


    Viele Güße nach Ö