Hallo,
ich bin männlich, 30 Jahre alt und hoffe ihr könnt mir helfen:
Ich hatte im März aus dem nichts und soweit ich mich erinnere ohne jegliche Belastung plötzlich Schmerzen in der linken Brust bzw. im Brustmuskel. Ich konnte in den nächsten 2-3 Wochen meinen Arm nicht mehr richtig bewegen, da es sich so anfühlte als ob der Brustmuskel entlang der Brustkante "(an)gerissen" wäre. Vorallem Bewegungen nach hinten taten extrem weh. Ich dachte an ein orthopädisches Problem durch das viele Sitzen und wenig sportlicher Betätigung (auch aufgrund von Homeoffice).
Nach einem Monat ging es langsam wieder und diesmal fingen Schmerzen links der Brustwarze an und wurden immer schlimmer (eventuell auch weil ich ständig rumgetastet habe weil ich mir die Schmerzen nicht erklären konnte). Da man dort auch Knoten spüren konnte ging ich zum Hausarzt und er hat rumgetastet, meinte aber es fühle sich nicht ungewöhnlich an und hat mir nur Schmerzmittel verschrieben und Blut abgenommen (Ergebnis: keine Entzündungwerte und auch sonst alles im grünen Bereich).
Mittlerweile brannte die Stelle so stark dass ich Nachts nicht mehr auf der Brust liegen konnte. Deshalb bin ich zwei Wochen später nochmal hin und er hat mich sicherheitshalber und weil er auch nicht mehr weiterwusste zum Ultraschall ins Brustzentrum geschickt. Mittlerweile wurden die Schmerzen auch wieder besser (ich hab auch versucht nicht mehr rumzutasten). Die Ärztin hat die Partie unter der Achsel und die Brustwarze per Ultraschall abgesucht und hat nichts auffälliges gefunden und meinte die Lymphknoten seien unter 1 cm, alles wäre gut und es wäre nur ein orthopädisches Problem, da sich die Brust bzw. das Gewebe auch leicht verhärtet anfühle. In ihrem Bericht steht: "Unauffälliges Fett- und Muskelgewebe. Kein Nachweis von Drüsenparenchym. Kein Nachweis zystischer oder solider Herdbefunde. Kein Nachweis pathologischer Schallschatten. Unauffällige axilläre Lymphknoten."
Daraufhin bin ich beruhigt zum Orthopäden und beklagte mittlerweile auch ein leichtes ziehen in der linken Achsel und spürte dort auch einen Knoten. Große Schmerzen hatte ich eigentlich keine mehr zu diesem Zeitpunkt. Er hat mich dann zum MRT geschickt und dort wurden dann mehrere vergrößerte Lymphknoten gefunden (mit Kontrastmittelgabe). Der Größte 2 x 1,4 x 0.9 cm groß und weitere die bis zu 2 x 1 cm groß sind. Die Ärztin meinte die wären alle komplett harmlos und nur "unspezifisch, regressiv verändert" und würden keine Malignitätskriterien aufweisen. Sie sah auch keinen Grund die Knoten regelmäßig zu kontrollieren. Leider wurde so wie ich es verstanden habe im MRT nur die Achsel und Schulter begutachtet und nicht die Brust selbst.
Nun stehe ich da, die Brust tut zwar nicht mehr so weh, fühlt sich aber im Vergleich mit der rechten Brust verhärtet an und alle Strukturen unter der Haut fühlen sich härter bzw. tastbarer an. Bleibe ich mit der linken Brust irgendwo hängen fühle ich lange Zeit einen dumpfen Schmerz und ich habe eben diese 2 cm großen Lymphknoten, die auch immer wieder stechende "Schmerzen" in der Achsel auslösen und manchen sind auch tastbar.
Was mich verwundert ist, dass weder die Ärztin im Brustzentrum noch andere Ärzte (Routineuntersuchung beim Hausarzt noch im Januar vor den Brustschmerzen) keine auffälligen Lymphknoten im Ultraschall sehen konnten, im MRT aber mehrere 2 cm große auffallen. In Zusammenhang mit der Brust machen mir die Knoten echt sorgen auch weil Im Internet sich alle schon bei Lymphknoten über 1cm sorgen. Da ich mir ziemlich sicher bin das vorallem der tastbare Knoten vorher nicht da war muss er ja in Zusammenhang mit den Brustschmerzen stehen.
Ich bin mir bewusst dass die Wahrscheinlichkeit als Mann und dann auch noch mit 30 Jahren relativ gering ist an Brustkrebs zu erkranken dennoch macht man sich aufgrund der Schmerzen und Knoten doch sorgen. Zwar passen auch weitere Beschwerden wie Nackenschmerzen usw. und die zeitliche Einordnung (Homeoffice/Corona) dazu dass es sich lediglich um orthopädische Probleme handelt aber eben nicht die Lymphknoten. Ich will hier lieber einmal zuviel zum Arzt gehen als zu wenig.
Meine Fragen:
- Sollten 2 cm große Knoten nicht weiter untersucht werden? Gerade auch weil die Ärztin im Brustzentrum ja nach vergrößerten Knoten gesucht hat? Oder ist ein MRT so aussagekräftig dass man sich darauf verlassen kann dass sie nicht bösartig verändert sind? Bisher hat man doch immer gesagt dass nur eine Biopsie Sicherheit bringt. Außerdem lese ich in den Foren dass oft im Ultraschall nichts gefunden wird und trotzdem die Diagnose später Brustkrebs lautet.
- Kann es sich um Brustkrebs handeln wenn die Schmerzen auch wieder besser werden? Oder dürften dann die Schmerzen nur schlimmer werden?
- Was würdet ihr vorschlagen kann und sollte ich noch unternehmen? Mein Hausarzt ist der Meinung wir hätten mit dem Ultraschall im Brustzentrum und MRT alles nötige gemacht und sieht keinen Grund weiteres zu unternehmen. Angesprochen auf die Lymphknoten meinte er nur: "Die hat jeder und die können eben auch mal 2 cm groß sein".
Danke!