Hallo Hansi,
natürlich ist anzunehmen, dass durch eine spätere Diagnose beim Mann die Überlebenraten schlechter sind als bei Frauen. Das ist nicht überraschend.
Verwirrend ist aber die Tatsache, dass zwischen den beiden RKI Berichten eine derart drastische Verschlechterung bei Männern eingetreten sein soll. Und das obwohl die Brustkrebsfälle bei Männern im Verlauf der Jahre zugenommen und die Sterbefälle abgenommen haben. Zudem haben sich die Behandlungsoptionen auch für Männer deutlich verbessert.
Übrigens:
Dass bei Männern erst "ab Stadium IIb oder eher Stadium IIIa die Krankheit erkannt wird" ist deutlich übertrieben - bei Männern werden ca. 1/3 der Diagnosen im Stadium 1 gestellt.
Die Gründe für Unterschiede in den Überlebensraten bei Männern im Vergleich zu Frauen sind auch durchaus vielfältiger. So ist beispielsweise der besonders aggressive "Triple negative Brustkrebs" bei Männer sehr viel seltener als bei Frauen, was statistisch gesehen die Überlebensraten bei Männern positiv beeinflussen müsste.
Gruß
Peter