Beiträge von Roobert

    Die Zeit im Spital war tatsächlich eine Art "Erlebnisaufenthalt" ;) teilweise nicht lustig, aber auch kein Drama. Heute, Tag 13 nach der OP, bin ich seit sieben Tagen zu Hause, es geht mir recht gut, keinerlei Schmerzen, die Löcher sind gut verheilt, Klammern kommen heute Abend raus.

    Beckenbodentraining oder so kommt erst wenn der Katheter entfernt ist, in sechs Tagen, kann es kaum erwarten. Dieses Ding ist das einzige, das mich noch nervt. Das Handling ist easy, er schmerzt auch nicht, aber das Plastikröhrl drückt bei vielen Bewegungen gegen die Eichelspitze und das ist unangenehm. Naja, ein Luxusproblem ;) geht auch vorbei.

    Die medzinischen und psychischen Aspekte meines Falles (erst erbl. Brustkrebs, nun Prostatakarzinom) besprechen wir im Bereich "Leben mit Krebs" weiter: HIER klicken.

    "Hallo in die Runde" geht mit allgemeinen Berichten weiter.

    Ausgehend von meinem Vorstellungsbeitrag (HIER klicken) diskutieren wir hier den weiteren Verlauf mit medizinischem Schwerpunkt.

    2011: erblicher Brustkrebs, 2018: früh erkanntes Prostatakarzinom ... wie kann es weitergehen?

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    Update: Bin seit 11.8. zu Hause, nach 9 Tagen im Spital. Wie es mir im Detail ergangen ist, verrate ich Euch nicht ;) Oder noch nicht – erst möchte ich erzählen, wie sich meine Einstellung zu solchen Dingen entwickelt hat.


    Vor der Chemo 2011 habe ich viel zu Chemo-Nebenwirkungen geforscht, in div. Krebsforen. Das Ergebnis: Es ist völlig individuell. Für manche ein leichter Durchlauf, für andere entsetzliches Leid. Und noch eine Gruppe gibt es: Die, die schon aus Angst VOR der 1. Chemo alle Zustände hatten.


    Eine Koloskopie 2016 und die Prostata-Biopsie vor 1/2 Jahr habe ich ebenfalls recherchiert. Ergebnis beide Male: Von "ein Klacks" bis zu "fürchterlich".


    Also was soll´s? Soll ich im worst case-Wahn suhlen? Oder mich evtl. falschen Hoffnungen hingeben? Ob ich alle Möglichkeiten kenne, oder nicht, ändert nichts daran, wie es mir dann tatsächlich ergehen wird.


    So gehe ich auch mit möglichen, irgendwann wahrscheinlichen Folgeerkrankungen um. Ich ignoriere sie insoferne, dass ich die Gefahr im Jetzt ausblende, aber gefasst bin, wenn es unvermeidbar sowieso kommt.
    Jetzt erholen, mehr Sport machen, im gesundheitlich sorgenfreien Alltag surfen ...


    Das war der emotionale Aspekt. Und nun der medizinische: Dass nach erblichem Brustkrebs ein aggressiverer Prostata Tumor entstehen kann, hat Peter69 weiter oben berichtet. Also werde ich nun recherchieren, ob es Erkenntnisse gibt, welche Organe in meinem Fall am ehesten in Folge betroffen werden könnten, um eine Gefahr (wieder) frühestmöglich zu erkennen. Dazu brauche ich keine "Erlebnisberichte", sondern medizinische Expertise. Diese Vorsicht läuft unaufgeregt und parallel zur vorhin geschilderten Einstellung.


    Wie es mir nun im Detail ergangen ist: Ich sage folgerichtig und wahr nur so viel: Es war kein Durchlauf, aber auch kein Drama ;)


    Liebe Grüße!

    Hehe Peter, danke.


    Bei "wir sehen uns sicher auch mal wieder persönlich" musste ich schmunzeln: Hast meine Anmeldemail zum Herbsttreffen nicht bekommen? ;)


    Danke für die Bestätigung des Schrittes.

    Ad Libido: Mein Fehler, meinte eh Potenz. Im Arztbrief steht, "Nervenerhalt, soweit möglich" oder so ähnlich.


    Ob mir eine Antihormontherapie wieder ins Haus stünde, hat der Urologe verneint, weil abgekapselt. Das ist schon 80% der Miete, was meine Zuversicht angeht.


    LG Robert

    Update: Nach sieben überwiegend sorgenfreien Jahren muss ich mich demnächst einer Prostataentfernung unterziehen. Im Rahmen der normalen Vorsorge beim Urologen wurde eine Verhärtung und ein rasch gestiegener PSA-Wert festgestellt. Die Biopsie ergab: Zwei von zwölf Stanzen enthielten mittelbösartiges Gewebe, Krebs im Anfangsstadium (Gleason Score 7 (3+4)), gerade genug, um eine OP zu empfehlen.


    Dem Eingriff (über fünf Löcher durch die Bauchdecke) und der Zeit danach sehe ich sehr gelassen entgegen, ich nehme die Hürden, wie sie kommen und bin ehrlich zuversichtlich. In den letzten sieben Jahren hatte ich sechs Eingriffe, vier davon unter Narkose und alle sind perfekt abgelaufen, meistens konnte ich früher, als avisiert, nach Hause gehen.


    Was mich jetzt im Vorfeld beschäftigt: Dass ich für fünf bis sieben Tage einem für mich absurden Tagesrythmus unterworfen sein werde und wie ich meinen kleinen Lastern nachkommen kann ;)


    Positiv: Der kurze Moment, wenn die Anästhesie einfährt, von wach in abrupt schlafend zu wechseln ... jedes Mal ein steiles Erlebnis. ;)

    Negativ: Die Sache mir der Libido dürfte damit vom Tisch sein, was zum Glück mit meiner Partnerin kein Problem ist. Wir haben schon längst tamoxifenbedingt alternative Methoden entwickelt, auch dank http://www.tantra.at.

    Und vermutlich leichte Inkontinenzprobleme, wie mir ein Freund erzählte, manchmal einige Tropfen.


    Unterm Strich ist es natürlich sch****, aber wenn schon ein Folgekrebs auftreten muss, ist sehr früh erkannte Prostbaba keine schlechte Wahl ("Baba" = wienerisch für "tschüß") ;)


    Herzlicher Gruß an meine Busen- und nun auch Blasenfreunde ;)

    Robert

    Ein Missverständnis. 2011 kam die 1. Brust weg, dann Chemo mit Port usw. Erst vier Jahre danach ließ ich einen Gentest machen, Ergebnis war, dass das BRCA2-Gen defekt ist. Also ins Spital, um die (eh gesunde) 2. Brust vorsorglich zu entfernen. Bei dieser Gelegenheit lies ich mir den Port rausnehmen, da ja keine weitere Chemo anstand.

    Ich habe das defekte Gen offenbar von meiner Mutter geerbt, sie hatte Eierstockkrebs, das war der Grund für den Verdacht und für den Gentest.

    Wenn also irgendwer in Deiner Linie Brust- oder Unterleibskrebs hatte (Eltern, Großeltern, Geschwister), solltest Du einen Gentest in Erwägung ziehen.

    Welcome back! War schon neugierig, wie es Dir ergangen ist.

    Also bei mir (in Österreich) war es so:

    Port implantiert (wieder entfernt, als ich mir sicherheitshalber auch die 2. Brust entfernen lies).

    Die Chemos (8, alle drei Wochen) waren ambulant. Am frühen Vormittag hinfahren, einige Stunden später wieder heim, selbst, mit Auto. Nebenwirkungen hatte ich sehr wenige.

    Hallo Ben!

    Wie man die Hormonbehandlung verträgt, ist sehr individuell. Ich hatte 5 Jahre lang das Vergnügen mit Tamoxifen (eine Tablette täglich). Die genannten Nebenwirkungen gibt es u.a., aber niemand hat alles. Bei mir waren es Hitzwewallungen, beeinträchtigte Libido und zugenommen habe ich auch, aber das eher, weil ich mich um´s Gewicht nix g´schissen habe. ;) Sonst nichts.

    Seit Sept 17 bin ich mit der Therapie fertig und alles ist wieder am alten Stand, auch das Gewicht, fühle mich pumperlgesund.

    Du klingst sehr gefasst und konstruktiv überlegt, das freut mich – die beste Entscheidung, wenn Du mich fragst ;)

    Anfang Mai 2018 ist in der Zeitschrift "Leidfaden" mein Artikel über Sexualität unter Tamoxifen erschienen. Ich beschreibe meine Erfahrungen und Lösungen, danach folgen kurze Berichte einiger Männer unseres Netzwerks.


    Die hier angehängte Layoutversion ist vom Verlag Vandenhoeck & Ruprecht zur Veröffentlichung auf unserer Webseite freigegeben.

    Am 6.6.2018 ab 16:40 Uhr ging es im Radiosender Ö1 beim "Radiodoktor" um Brustkrebs beim Mann. Ich habe dazu ein Interview gegeben. Ein guter Abriss unserer (ehem.) Krankheit, mit einem Univ.Prof., mir, und guter Moderation.


    Die Sendung kann bis 13.7.2018 unter diesem Link nachgehört werden:

    https://oe1.orf.at/player/20180606/517975

    Tipp: Klicke auf der Webseite auf den 2. Beitrag ab 16:47 Uhr, um den 1. zu überspringen.


    Du kannst auch nur den 2. Beitrag als .mp3 aus der Dropbox herunterladen, ohne Registrierung. Jeder, der den Link hat, kann. Bitte nicht veröffentlichen:
    https://www.dropbox.com/s/ghxu…adiodoktor%20BKM.mp3?dl=0

    Offtopic: Ich kann Ö1 generell sehr empfehlen, es bietet ein überaus vielseitiges hochqualitatives Program aus Politik, Kultur, Musik (E, wie U) ... echt ;)

    In 2 Wochen solltest schon jemand finden können, denke ich, probier´s! Könntest ja bitten, dass Du verständigt werden willst, falls jemand eine Stunde absagt, win-win für beide ;)

    "Raumfordernd" sagt mir auch nix.

    Ok, das Objekt haste noch nicht erwähnt gehabt. Ich verstehe ja gut, dass Du beunruhigt bist. Aber mein Punkt ist, dass Grübeln und Fürchten nichts bringt. Wenn Ablenken, mit lieben Menschen was unternehmen ... nicht funktioniert, könntest Du auch professionellen Rat suchen: Nicht medizinischen, sondern therapeutischen Rat (Psychoonkologe, Psychotherapeut oder Coach), um den Umgang mit der Unsicherheit zu besprechen. An der inneren Einstellung schrauben. Sorry, falls das jetzt komisch klingt, so habe ich es damals gemacht.

    Wobei: Den Mammo-Termin wirst Du ja recht bald haben, oder?

    Ah ja, pardon, habe ich übersehen. Ich bin grundsätzlich positiv eingestellt. Wenn zB Kontrolluntersuchungen anstehen, versuche ich, mir die Zeit bis zum Ergebnis nicht zu vermiesen und die Hürden zu nehmen, wenn sie kommen.

    Mein hochbetagter Vater hat kürzlich irgendeinen Schriftsteller zitiert: "Ich habe mir mein Leben lang viele Sorgen gemacht. Die allermeisten sind nicht eingetreten." ;)

    Wann bekommst Du Ergebnisse?

    Tut mir leid, das kann ich als medizinischer Laie nicht beantworten. Geh´doch bis zum Vorliegen von seriösen Ergebnissen davon aus, dass es etwas Gutartiges ist ...

    Peter-Klaus Rambow war nicht nur beim NDR zu Gast (siehe den Link einen Eintrag weiter oben 24.4.), er hat auch dem Stader Tageblatt ein ausführliches Interview über seine Erkrankung gegeben.


    Dieser Artikel wurde hier schon am 6.1.2018 verlinkt, allerdings nur für Abonennten zugänglich. Nun können wir ihn auch frei anbieten.


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