Beiträge von peter69

    Tach auch,

    die Frage kann man nicht allgemein beantworten. Ob eine Abrechnung möglich ist regelt die zuständige Kassenärztliche Vereinigung.

    Im Rahmen einer Studie wurden die Kassenärztlichen Vereinigungen angeschrieben, wie die Abrechnungsmöglichkeiten bei ihnen geregelt sind.

    Von 17 KV'en in Deutschland haben 15 geantwortet. Eine kurze Zusammenfassung kannst du hier auf der 2. Seite sehen.

    Leider ist es aber auch so: selbst wenn von der zuständigen KV die Abrechnungsmöglichkeit eindeutig zugelassen ist, wissen viele niedergelassene Gynäkologen und teilweise auch die Sachbearbeiter der Krankenkassen das gar nicht - und so werden Männer einfach abgewiesen.

    Sehr einfach kann man z.B. in Baden-Württemberg nachweisen, dass eine Abrechnung möglich ist - weil die KV das in einem Rundschreiben verbreitet hat. Das hatten wir hier im Forum schon mal.

    Hallo Klaus,

    herzlich willkommen.

    Ja da steht dir ein ganz wichtiger Termin bevor. Insbesondere die Frage Chemotherapie ja oder nein ist hier manchmal etwas schwierig zu beantworten. Zwar gibt es Fälle, da wird die Antwort eindeutig sein, aber gerade in der letzten Zeit sind die Experten doch zu der Einschätzung gekommen, dass man in der Vergangenheit zu häufig zu der Chemokeule gegriffen hat. Für Frauen zieht man in Zweifelsfall sog. Genexpressionstests zu Rate. Aber nicht immer wird das auch Männern angeboten. Ggf. sollte man sich auch eine Zweitmeinung einholen.

    Wesentlich für die Entscheidung sind die biologischen Eigenschaften des Tumors. Ich wünsche dir, dass diese auf eine geringe Aggressivität hinweisen. Dann stehen die Chancen auf eine Heilung gut.

    Bis bald mal

    Peter

    Hallo Rudi,

    solche Studien mit ganz geringen Fallzahlen soll man aber auch nicht überbewerten.

    Ich denke aber, es ist sicher richtig, die Einnahme eines Medikamentes - das statistisch gesehen unsere Heilungschancen erhöht - "entspannt" anzugehen. Vermeintliche Nebenwirkungen die man von vorn herein erwartet, können sich auch verselbstständigen.

    Ich glaube dagegen aber auch nicht, dass alle Nebenwirkungen, die viele Betroffene berichten nur auf Einbildung beruhen. Und da haben wir nach fast 10 Jahren Erfahrung in unserem Netzwerk mit weitaus mehr Patienten zu tun gehabt, als diese kleine Studie.
    Aber auch wer mit Nebenwirkungen zu kämpfen hat, muss letztendlich selbst entscheiden, ob er nicht besser eine (leicht?) eingeschränkte Lebensqualität als eine schlechtere Überlebenschance in Kauf nimmt.
    Das ist immer eine ganz individuelle Entscheidung. Grundlage dafür muss aber die ärztliche Empfehlung sein.

    Alles Gute
    Peter

    Nebenwirkungen von Tamoxifen - Neues aus der Male Studie der German Breast Group GBG

    Auf ESMO- Kongress der Ende Oktober in München stattfand wurden nunmehr auch erste Ergebnisse der Studie in Bezug auf die Auswirkungen der Tamoxifenbehandlung auf Lebensqualität und die Sexualfunktion vorgestellt.

    In einer Pressemitteilung der ESMO heißt es hierzu:

    Die Forscher bewerteten zum ersten Mal auch die Auswirkungen der Behandlung auf die Lebensqualität und die Sexualfunktion bei Männern mit Brustkrebs … „1)

    „Die Ergebnisse zeigten, dass Tamoxifen wenig Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität oder die die Erektionsfähigkeit bei Männern mit Brustkrebs haben.“2)

    Die Erstautorin der Studie führte weiterhin aus:

    „Die Tamoxifen-Monotherapie sollte als Standardhormontherapie beibehalten werden. Die Nebenwirkungen sind mäßig, beeinflussen das Sexualverhalten kaum.“3)

    Die Zitate sind Übersetzungen von mir. Die Originale in den Fußnoten!


    Einige Anmerkungen zu der Studie:

    Es wurden 55 Männer für die Studie rekrutiert, allerdings waren nur die Daten von 46 Männer voll auswertbar. Die Patienten wurden („well balanced“) auf die drei Arme verteilt. In jedem Arm müssten also folglich ca. 18 Männer (15 voll auswertbar) für die Analyse zur Verfügung gestanden haben.

    Der Median war 62 Jahre

    Das bedeutet: auch im Arm mit der Tamoxifen Monotherapie können für die Ergebnisse nur die Daten von höchstens 18 Männer zur Verfügung gestanden haben, von denen maximal 9 unter 62 Jahr alt waren.


    Originaltext:

    1) The researchers also assessed the impact of treatment on quality of life and sexual function in men with breast cancer treated with hormonal therapy for the first time…

    2) Results showed that tamoxifen had little impact on health-related quality of life or erectile function in men with breast cancer

    3) Tamoxifen monotherapy should be kept as standard hormonal therapy for men with breast cancer. The side-effects are moderate, hardly impairing sexual behavior.

    Quelle:
    https://www.esmo.org/Press-Off…n-Sirieix-Reinish-Zamagni

    Hallo Herr T.
    von männlichen Brustkrebspatienten einer Reha in der Paracelsus - Klinik in Scheidegg habe ich schon positive Berichte bekommen. Das liegt in einer "Wandergegend" Wandern in Scheidegg
    Die fragen auch nach Flyern von uns - denen ist also das Thema männlicher Brustkrebs nicht völlig unbekannt. Ob es dir da gefallen könnte, muss du aber selber in Erfahrung bringen. Die Vorstellungen der Patienten sind sehr unterschiedlich, so dass wir von der Netzwerkleitung keine Empfehlungen aussprechen.

    Viele Grüße und alles Gute

    Peter

    Hallo Rudi,

    hier im Forum sind keine Ärzte, daher geben wir auch keine Ratschläge für Behandlungen. Wir versuchen allerdings zu verhindern, dass aus Berichte über Einzelerfahrungen andere Patienten verunsichert werden. Und wenn uns dann auffällt, dass etwas "schief" dargestellt wird, so versuchen wir das richtig zu stellen.

    Je mehr wir Patienten informiert sind, umso besser können wir - zusammen mit dem Arzt - entscheiden, wie wir behandelt werden wollen.


    Leider ist es so, dass in vielen Fällen Krankheiten mit Medikamente behandelt werden müssen, die Nebenwirkungen haben. Deine vergrößerte Prostata wurde mit einem Kombipräparat behandelt und ein Bestandteil von Duodart ist nun mal ein 5-alpha-Reduktasehemmer, das Dutasterid.

    Ein anderer 5-alpha-Reduktasehemmer ist beispielsweise das Finasterid. Ich bin zwar kein Freund von aufgebauschten Presseartikeln, aber vielleicht kommt dir von dieser Geschichte das eine oder andere bekannt vor. Der 5 Alpha-Reduktasehemmer Finasterid wird auch als Haarwuchsmittel eingesetzt - das hatten wir schon mal in diesem Forum.
    Nun hat dein Arzt dir das Duodart aber nicht verschrieben, weil du dich über fehlende Haare beschwert hast sondern wegen großer Probleme mit der Prostata. Aber die Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie sind nun mal genau so, wie du beschrieben hast. Ob es eine Alternative gegeben hätte (z.B. Operation)? Das hat dein Urologe sicher mit dir besprochen.

    Das 5 Alpha-Reduktasehemmer sogar eine mögliche Gefahr für männlichen Brustkrebs darstellen könnte, hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) festgestellt. Siehe hier Seite 13 bis 15
    Das hat man allerdings nie in Studien beweisen können - wie so vieles bei unserer seltenen Erkrankung.

    Hallo Thorsten,

    ich denke nicht, dass man das Tamoxifen als "Teufelszeug" bezeichnen sollte. Es hat ganz sicher vielen Patienten geholfen, dass der Brustkrebs nicht zurückkam.
    Wie bei fast allen Krebsmedikamenten ist es aber auch so, dass es keine absolute Sicherheit gibt und das es Nebenwirkungen gibt.

    Das ist aber alles von Patient zu Patient verschieden - die Mehrzahl der Patienten empfinden die Nebenwirkungen (z.B. im Vergleich zur Chemotherapie) als nicht so gravierend. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, ob er eine statistisch schlechtere Überlebenschance oder Nebenwirkungen in Kauf nehmen möchte.

    So wie du dein Befinden beschreibst kennen das viele Patienten - aber die Sache mit dem Hautausschlag ist durchaus ungewöhnlich. Ich hoffe für dich, dass es tatsächlich nur die Füllstoffe beim Medikament waren und du das neue Präparat besser verträgst.

    Viele Grüße

    Peter

    Hallo Borsti,

    habe ähnliches Zeugs bekommen, nur eben ein Kombipräparat. das lange vor meinem Brustkrebs. und zwar Doudart. Ich habe eine gutartig vergrößerte Prostata; Duodart sollte das männliche Hormon unterdrücken und das weibliche Hormon als Folge davon erhöhen. Das scheint meinen Brüsten nicht gefallen zu haben, sie vergrößerten sich und links bekam ich einen Knoten und eine eingezogene Brustwarze. (Über die Umstände der Diagnose und warum sie verzögert wurde, schweige ich lieber mal).

    Hallo Rudi,

    da wirfst du aber einiges durcheinander.

    Tamoxifen und Duodart sind keinesfalls "ähnliches Zeugs". Das sind völlig unterschiedliche Medikamente die auch eine völlig andere Wirkung haben.
    Tamoxifen blockiert die Östrogenrezeptoren bei den Brustdrüsen(krebs)zellen. Es steigen sowohl der Testosteronspiegel als auch der Östrogenspiegel - nur das Östrogen kann seine Wirkung nicht mehr entfalten, weil die Rezeptoren blockiert sind. Deshalb wird Tamoxifen oft auch eingesetzt um z.B. unerwünschtes Brustdrüsenwachstum beim Mann zu unterdrücken.


    Duodart ist eine Kombination aus einem Alpha-Blocker (Tamsolusin) und einem 5-Alpha-Reduktasehemmer (Dutasterid).

    Der Alpha Blocker (Tamsulosin) entspannt lediglich die Blasen- und Prostatamuskulatur und ermöglicht so, dass du besser pinkeln kannst - das hat keinerlei Auswirkung auf Hormonhaushalt oder ähnliches.


    Was 5-Alpha-Reduktasehemmer (Dutasterid) im Duodart angeht hier erst mal die Zusammenhänge:

    Das männliche Hormone Testosteron ist der "Ausgangsstoff" sowohl für Östrogen, als auch für ein anderes männliches Hormon das Dihydrotestosteron (abgekürzt DHT). Dieses DHT wirkt für viele typisch "männliche" Funktionen und Merkmale deutlich stärker als das Testosteron. So verstärkt das DHT z.B. die Potenz, den männlichen Haarausfall und auch das Prostatawachstum.

    Der "Ausgangsstoff" Testosteron wird durch die 5 Alpha-Reduktase in DHT umgewandelt. Duodart (der Anteil Dutasterid) hemmt die Wirkung dieser 5 Alpha-Reduktase und hat bei dir die übliche Wirkung gezeigt - da weniger Testosteron in DHT umgewandelt wurde, wuchs die Prostata nicht mehr so schnell.

    Wenn aber weniger Testosteron in DHT umgewandelt wird so bleibt der Testosteronspiegel höher - und damit gibt es auch mehr "Ausgangsstoff" auch fürs Östrogen. Somit steigt auch das Östrogen was dann bei dir eine übliche Nebenwirkung gezeigt hat: vergrößertes Brustdrüsengewebe (Gynäkomastie).

    Sicher ist auch Tamoxifen kein Bonbon und hat je nach Patient unterschiedliche Nebenwirkungen - aber man sollte sicher nicht die Nebenwirkungen von unterschiedlichen Medikamenten in einen Topf werfen und daraus eine Ablehnung ableiten.

    Hallo Borsti,

    stell dich mal drauf ein, dass nach der Strahlentherapie eine weitere kahle Stelle bleibt - das Bestrahlungsfeld der Brust.

    In Gegensatz zur Chemo machen die Strahlen dem Haarwuchs auf Dauer den Garaus.

    Hallo Thorsten,
    schön dass du zu uns gefunden hast.
    So kennen wir das ... wir müssen schon selbst auf unsere Brust achten. In den seltensten Fällen wird die Erkrankung von Ärzten entdeckt.

    Brustkrebs beim Mann ist zwar deutlich weniger mit BRCA 1 verbunden als mit BRCA 2, aber an die Statistik haben wir uns mit der Erkrankung eh alle nicht gehalten.

    Mit der Chemo hast du jetzt erst mal das Schlimmste überstanden - die Bestrahlung empfinden die meisten nur wenig belastend - außer dass es nervt jeden Tag einen Termin zu haben.

    Reha ist eine tolle Gelegenheit die Krankheit "hinter sich" zu lassen!

    Ich wünsche dir gute Erholung von den zurückliegenden Strapazen.

    Übrigens wird bei Frauen mit Brustkrebs auch über ein erhöhtes Risiko für Schilddrüsenkrebs berichtet.

    Deutsche Ärztezeitung

    Ob das auch bei Männern so ist ???? Sollen wir uns jetzt alle tagtäglich Sorgen machen??

    Ich denke Robert hat da schon eine gute Einstellung

    Zitat

    Ich ignoriere sie insoferne, dass ich die Gefahr im Jetzt ausblende, aber gefasst bin, wenn es unvermeidbar sowieso kommt.

    Jetzt erholen, mehr Sport machen, im gesundheitlich sorgenfreien Alltag surfen ...

    Diese Vorsicht läuft unaufgeregt ...

    Hallo Robert,

    wie hast du denn die Op verkraftet. Gibt es noch irgendwelche Nachwirkungen?

    Was machen die "fünf Löcher in der Bauchdecke" - alle wieder verheilt?

    Hat man dir Beckenboden-Training verordnet um Inkontinenz zu vermeiden?

    Hast du noch Schmerzen?


    Gruß

    Peter

    Hallo Robert,

    ein frühes Erkennen ist bei Krebserkrankungen meist ein ganz entscheidendes Kriterium für die Prognose.

    So hat man als Patient, der wie du schon zwei mal eine Krebsdiagnose zu verkraften hatte, durchaus die Sorge ob man nicht besonders gefährdet ist und besonders auf erste Anzeichen weiterer Krebserkrankungen reagieren sollte.

    Wie immer sind die Erkenntnisse bei Männern mit Brustkrebs auch zu dieser Problematik sehr gering.

    Aber eine Auswertung zu diesem Thema gibt es:

    In einer Auswertung des amerikanischen Krebsregisters (SEER) wurden 4873 Männer mit Brustkrebs zwischen 1973 und 2003 einbezogen. Davon hatten 1,9% eine zweite Brustkrebserkrankung und 21% eine andere zweite Krebserkrankung - vor allen Dingen an Prostata, Darm und Urogenitalsystem.

    Nachzulesen u.a. in

    Multidisciplinary Meeting on Male Breast Cancer: Summary and Research Recommendations

    Hier wird auf die Originalauswertung Bezug genommen.

    "Multiple primary tumors in men with breast cancer diagnoses—a SEER database review"

    Leider ist nur eine Zusammenfassung des Originals öffentlich einzusehen.

    So kenne ich nicht die getrennten Zahlen für die einzelnen Krebsarten.

    Die Autoren schreiben aber auch hier schon als Schlussfolgerung, dass Männer mit Brustkrebs von einer angepassten Früherkennung auf weitere Krebserkrankungen profitieren könnten.

    Auch in den deutschen S3 -Leitlinien wird diese SEER Auswertung in den Literaturangaben aufgeführt. Irgendwelche Folgerungen aus dieser Arbeit werden aber in den Leitlinien nicht gezogen.

    Da müssen wir sicher selber ein Auge auf unserer Gesundheit haben und ggf. bei Symptomen Untersuchungen einfordern.

    Hi Robert,

    habe gehört, die Op ist "normal" verlaufen, aber du bist jetzt immer noch im Aufwachraum. Wenn du wieder die Nase heben kannst meld dich mal wie es dir geht.


    Weiter alles Gute:thumbup::thumbup::thumbup:

    Peter

    So ein Sch …

    Das verschlägt mir die Sprache.

    Ich wünsche dir, dass du das alles gut überstehst.

    Auch wenn das nur gerade so über den Rand einer Empfehlung für eine OP ist und man in der Regenbogenpresse oft liest, dass bei Prostatakrebs zu viel operiert wird, so denke ich du machst den richtigen Schritt.

    Immerhin bist du BRCA positiv und dazu gibt es ja eine einschlägige Studie:

    Zitat:

    "Our results confirm that BRCA1/2 mutations confer a more aggressive PCa phenotype with a higher probability of nodal involvement and distant metastasis. BRCA mutations are associated with poor survival outcomes and this should be considered for tailoring clinical management of these patients."

    (PC = prostate cancer) Da ist es sicher richtig nicht lange zu fackeln und die Sache radikal anzugehen.

    Was ich aber nicht verstehe ist deine Aussage zur Libido im Zusammenhang mit der Op.

    Vielleicht habe ich da eine verkehrte Vorstellung oder falsches Wissen - aber du solltest da noch mal mit deinen behandelnden Ärzten drüber reden.

    Die Libido ist wesentlich vom Hormonhaushalt abhängig. Und die männlichen Hormone werden vorwiegend in den männlichen Keimdrüsen = Hoden erzeugt. Die werden ja nicht entfernt - wieso sollte dann „Die Sache mit der Libido … vom Tisch sein?“.

    Eher ist die Potenz vielleicht beeinträchtigt, aber da kann man sich ja vielleicht behelfen.

    Oder haben die Ärzte bereits angekündigt, dass du auf jeden Fall auch eine medikamentöse Dauerbehandlung brauchst, die die Libido beeinflusst??

    Egal wie das alles wird. Ganz sicher wird dir deine positive Lebenseinstellung und dein Optimismus helfen, die ganze Sache zu überstehen.

    Von mir dazu die besten Wünsche - wir sehen uns sicher auch mal wieder persönlich!

    :thumbup::thumbup::thumbup:

    Danke!


    Aber der Befall in der Achselhöhle bedeutet, dass die Chemotherapie länger andauern wird bzw. stärker sein wird im Vergleich zu unauffälligen Lymphknoten in der Achselhöhle?

    Ich verstehe den Zusammenhang nicht ganz: Eine Chemotherapie wirkt doch im ganzen Körper, von daher ist es zwar negativ, dass die Lymphknoten in den Achselhöhlen befallen sind, aber hier wird die Chemo doch auch wirken? Oder mache ich da einen Denkfehler?

    Jede Therapie hat Nebenwirkungen - also werden die Ärzte bei einem niedrigen Rückfallrisiko eine gemäßigte Therapie wählen, bei einem hohen Rückfallrisiko eine stärkere Therapie. Für die Einschätzung des Rückfallrisikos spielen aber - wie bereits geschrieben - ganz viele Faktoren eine Rolle. Wenn der Tumor sich bereits in Lymphknoten ausgebreitet hat, ist das ein Faktor (von vielen anderen) der für ein erhöhtes Risiko spricht.

    Um dir zu verdeutlichen, dass das der Befall von Lymphknoten aber nur ein Faktor von vielen ist hier mal ein Zitat aus der S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms
    "
    innerhalb von Studien wird derzeit evaluiert, ob bei Patientinnen mit niedrigem Nodalbefall (1–3 befallene LK) und günstiger Tumorbiologie (Luminal A) auf eine adjuvante Chemotherapie verzichtet werden kann)"


    Das heißt, man versucht zur Zeit rauszufinden, ob man - wenn alle anderen Faktoren für einen günstigen Verlauf sprechen nicht sogar völlig auf eine Chemotherapie verzichten kann, obwohl bereits einzelne Lymphknoten befallen sind!

    Bitte verstehe doch, dass man auf so eine allgemeine Frage, wie du sie stellst keine allgemein gültige Antwort geben kann!

    Ich verstehe ja deine Ungeduld, aber es bleibt nun mal nichts anderes übrig, als die Entscheidung deiner Ärzte abzuwarten, die sicher alle Faktoren berücksichtigen werden. Alles andere wäre reine Spekulation!

    Alles Gute

    Peter

    Hallo Ben,

    das sind leider keine so guten Nachrichten. Dennoch - die guten Chancen, dass du nach den Behandlungen auf Dauer geheilt bist, bleiben bestehen.

    Natürlich wird die Chemotherapie nicht leicht. Es gibt aber inzwischen viele Medikamente, die die Nebenwirkungen mildern können und so hat sie doch einiges an Schrecken verloren.
    Ich wünsch dir viel Kraft - geh die Sache mit Mut und Zuversicht an!

    Alles Gute

    Peter

    Nochmal eine Frage: Da der bzw. die Wächterlymphknoten befallen sind, wurde in einer zweiten Operation die Achselhöhle ausgeräumt.

    Wenn hier nichts ist, ok. Aber was ist im negativen Fall? Bekommt man dann eine stärkere oder längere Chemo im Vergleich zur Situation, wenn dort alles ok wäre?

    Hallo Ben,

    ob eine Chemotherapie und welche durchgeführt wird hängt von ganz vielen Faktoren ab. Es ist immer ein Abwägen zwischen einer möglichen Verminderung des Risikos, dass die Erkrankung wieder auftritt und den Nebenwirkungen (besonders bei Risikofaktoren beim Patienten).

    Faktoren die das beeinflussen sind nicht nur der Befall der anderen Lymphknoten sondern z.B. auch wieviele

    Wächterlymphknoten von den entnommenen waren befallen und wie sind diese von der Größe eingestuft worden (vielleicht "nur" Mikrometastasen?). Eine wesentliche Rolle spielen auch die biologischen Eigenschaften des Primärtumors. Hier nur einen Faktor rauszugreifen und eine pauschale Aussage zu machen, das ist nicht möglich.

    Natürlich ist ein Befall weiterer Lymphknoten eine zusätzliche Steigerung des Rückfallrisikos, aber ob daraus eine Konsequenz in der Behandlung gezogen werden muss, können die Ärzte nur im Einzelfall entscheiden.

    Ich verstehe, dass du ungeduldig bist und gerne wissen möchtest wie es weiter geht, aber es bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten bis die Ärzte ein Gesamtbild der Art und Ausbreitung der Erkrankung haben.

    Zitat von Ben

    Mit diesen ganzen Details kann ich ohnehin nichts anfangen, ich verlasse mich da ganz auf das Brustzentrum.

    So kannst du doch Vertrauen haben, dass die Ärzte die Therapie wählen, die für dich die Beste ist.

    Alles Gute

    Peter