Hallo Manuel,
natürlich ist es beunruhigend, wenn man von so einer Mutation erfährt.
Hier aber erst mal eine Information, wie das Risiko einer Brustkrebserkrankung für Männer mit BRCA 2 Mutation im Vergleich aussieht:
Lebenszeitisiko an Brustkrebs zu erkranken:
für Männer allgemein: kleiner als 0,1%
für Männer mit BRCA 2- Mutation: ca. 8%
für Frauen allgemein: ca. 12%
für Frauen mit BRCA 2 Mutation: ca.70%
nachzulesen hier:
Konsensusempfehlung Deutsches Konsortium Familiärer Brust und Eierstockkrebs
In anderen Veröffentlichungen findet man Zahlen, die nicht wesentlich abweichen.
Das Risiko für Dich an Brustkrebs zu erkranken ist also nicht annähernd zu vergleichen mit dem Risiko von Frauen mit BRCA2- Mutationen.
Natürlich wäre es dennoch bei Männern mit BRCA- Mutation wichtig Früherkennungsmaßnahmen durchzuführen. Immerhin werden bei Frauen in der Allgemeinbevölkerung (also ohne bekannte Mutation) mit einem nicht bedeutsam höheren Risiko als bei Männern mit Mutation, in einem bestimmten Alter aufwändige Screeninguntersuchungen angeboten.
Leider werden aber Brustkrebs- Früherkennungsmaßnahmen für Männer auch bei bekannten BRCA2 Mutationen nicht empfohlen und damit in der Regel auch nicht von den Krankenkassen übernommen.
Das siehst Du schon an der lapidaren Anmerkung in den Empfehlungen des Konsortiums zu der Frage nach IFNP (Intensiviertes Früherkennungs und Nachsorgeprogramm):
"keine Evidenz, Motivation zur verbesserten Selbstwahrnehmung
der
Brust"
Man geht also davon aus, dass Du es selbst merkst, wenn sich da was entwickelt!
Es ist leider so, dass wir als Randgruppe im Gesundheitswesen hier praktisch keine Beachtung finden.
Wir sind nur eine kleine Patientengruppe und bei den Frauenärzten gibt es im Allgemeinen kein großes Engagement für unsere Erkrankung.
Pass auf Dich auf siehe hier
Peter