Hallo Dirk,
wenn ein Frauenarzt einen 1,5cm großen "Tumor" und Veränderungen in den Lymphkoten feststellt, kann ich mir nicht vorstellen, dass das "Brustzentrum" im Ultraschall nun gar nichts Verdächtiges mehr feststellt. Und die einzige Möglichkeit festzustellen, ob der Tumor bösartig ist oder nicht, ist eine Stanze.
Eine BET (Brust erhaltende Therapie) wird erst durchgeführt, wenn darüber Klarheit besteht. Würde man gleich operieren kann es sein, dass man den Wächterlymphknoten nicht mehr findet der darüber Aufschluss gibt, ob ein bösartiger Tumor bereits in Lymphknoten gestreut hat.
Sollte das Ergebnis sein, dass es sich um Krebs handelt wird man Dir eine bestimmte Behandlungsmöglichkeit vorschlagen. Dann ist es oft ratsam sich eine Zweitmeinung einzuholen.
Zitat aus dem Bericht "Werden Männer und Frauen mit Brustkrebs in Deutschland gleichbehandelt":
"Vor Beginn einer Therapie ist den Betroffenen ausreichend Zeit einzuräumen, um sich über die Krankheit und das entsprechende Behandlungskonzept zu informieren, ggf. eine Zweitmeinung einzuholen und sich damit am Behandlungsprozess im Sinne des informed consent und des shared decision making aktiv beteiligen zu können. Als Grenze wurden hier 7 Tage festgelegt, die den Betroffenen dafür mindestens zur Verfügung stehen sollten."
Nach meiner Kenntnis handelt es sich im Klinikum Walsrode (noch) nicht um ein von der DKG zertifiziertes Brustzentrum. In diesem Fall muss das aber nicht zwangsläufig ein Nachteil sein. Eine Zertifizierung ist wohl angestrebt. siehe hier So ein Zertifizierungsverfahren ist langwierig und sehr aufwendig und da wird die Klinik wohl besonders darauf achten, dass alle Qualitätskriterien eingehalten werden um die Zertifizierung zu bekommen.
Aber vielleicht ist der Tumor nicht bösartig und das erledigt sich alles. Es wäre nett, wenn Du berichtest wie es mit der Stanze ausgegangen ist. Ggf. können wir Dir noch ein paar Hinweise für das weitere Vorgehen geben.
Gruß
Peter