Grüß Gott miteinander.

  • Hallo mein Name ist Alfred bin 57 Jahre und komm aus dem schönen Allgäu.

    Ich hab vor ca 5 jahren in meiner rechten Brust einen Verhärtung ertastet und diese auch gegenüber meinem damaligen Hausarzt erwähnt, seine Diagnose war das ich mir keine Sorgen machen sollte das sei nur ein Tallk oder Fetteinschluß und total ungefährlich. Ok dacht ich mir alles Gut.

    Nachdem der Arzt in Ruhestand ging und ich einen neuen Hausarzt gefunden habe bemerkte ich auch eine Veränderung an meiner Brust.

    Die verhärtung wurde größer, meine Brustwarze wurde nach Innen gezogen und wenn ich auf die Verhärtung, die mitlerweile ca 3 cm groß war, drückte tat es weh. Ich zeigte dies meinem neuen Hausazt der mich umgehend für einen Ultraschall in die Radiologie überwies.

    Dann ging es seinen Weg Ultraschall, Mammographi, Satsnzbiopsie im Brustkrebscentrum bis ich vergangenen Mittwoch die Diagnose Brustkrebs bekommen habe.

    Jetz schaumer mal wie's weitergeht, hab nochmals einen Termin in der Radiologie und dann den OP so wie die Oberärztin mir gesagt hat.


    Viele Grüßen aus dem Allgäu

    Alfred

  • Hallo Robert,

    "Busenfreund" ;) find ich passend den Namen.

    Ja mach ich.

    Noch nee Frage an Dich oder die anderen Busenfreunde wie habt ihr es Euren Freunden und bekannten gesagt oder beigebracht.

    Habt Ihr den ersten schritt unternommen oder habt ihr gewartet bis Sie auf Euch zukommen.

    Ich würde gern am liebsten persönlich an alle z.B WhatsApp eine Nachricht verfassen so das einfach alle wissen was los ist um auch irgenwelche gerüchte vorzubeugen.

    Wie sind da eure Erfahrungen.

    MfG Alfred

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab es denen erzählt, denen ich es erzählen wollte, ganz einfach. Je näher, desto eher. WhatsApp verschicken wäre mir nicht in den Sinn gekommen, aber warum nicht ... Welche „Gerüchte” meinst Du?


    Die Reaktionen auf meine Erzählung: Selten „ach das gibt's bei Männern auch?”, meistens „hab ich schon mal davon gehört.”


    Meine Erfahrung mit der Narbe statt Brust: Ist in den Sommern keinem aufgefallen, nicht mal in der Garderobe vor/nach dem Tennisspielen. Wurscht.

  • So hab jetzt meinen engstem Bekanntenkreis eine Nachricht geschickt, war mir jetzt wichtig das die wissen was Sache ist und das es mir soweit Gut geht.


    Wegen der Narbe hab ich gar kein Problem ist ja dann bei mir nicht die einzige hatte schon mehrere Op`s z.B hsb erst im November letzten Jahres ein neues Knie bekommen.


    Wie heist es auch " Narben machen Männer sexy" 8)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Alfred,

    Ein Knoten in der Brust - der Mann macht seinen Arzt darauf aufmerksam - und dann dauert es fünf Jahre bis Brustkrebs diagnostiziert wird????

    Ähnliche Geschichten hören wir immer mal wieder. Wie kann das in unserem so hoch gelobten Gesundheitswesen sein?

    Da schreiben die Gynäkologen im Ihren S3- Leitlinien:

    „Eine frühzeitige ärztliche Konsultation soll durch Information von Männern über die Erkrankung, insbesondere über Symptome und Veränderungen der Brust und durch die Aufforderung zur Selbstbeobachtung, gefördert werden.“

    Männer informieren - das versuchen wir mit unseren beschränkten Mitteln seit mehr als 10 Jahren - aber was nutzt das, wenn Ärzte nicht auf verdächtige Symptome reagieren.

    In den Leitlinien steht weiter:

    Darüber hinaus bestehen auch auf ärztlicher Seite Wissensdefizite zu den Möglichkeiten der bildgebenden Diagnostik und Abklärung sowie der Versorgungskoordination durch die Betreuung in zertifizierte Brustzentren.

    Wer sorgt denn dafür, dass die Wissensdefizite bei den Ärzten der anderen Fachrichtungen abgebaut werden?

    Sollen wir Patienten das auch noch leisten - die Ärzte der anderen Fachrichtungen (z.B. Hausärzte, Hautärzte, Urologen) auf die Erkrankung aufmerksam machen?

    Wo bleibt da die professionelle Schiene (ärztliche Fachgesellschaften, Krankenkassen etc.)?


    Tatsache ist, dass die Früherkennung und frühe Behandlung die wichtigsten Voraussetzungen für eine dauerhafte Heilung sind. Und da besteht ein großes Defizit bei unserer Erkrankung.


    Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg für die kommenden Behandlungen.

    Peter

  • Hallo Bussenfreund,


    wollt mal einen Zwischenbericht geben.

    Ich habe OP jetzt hinter mir, ist alles gut verlaufen.

    Ich habe mich für eine Amputation der Brust entschieden und dabei wurden auch noch 3 Lymphknoten mit entfernt.

    Ich war zwar länger als geplant in der Klinik da die Wunde sekret über die Drainage abgesondert hat.

    Die Untersuchung des Gewebes und anschließende Tumorkonferenz ergab folgendes Ergebnis:

    Es besteht momentan keine Notwendigkeit für eine Bestrahlung- oder Chemotherapie.

    Allerdings muss ich eine Hormonbehandlung machen in Tablettenform (Tamoxifen).

    Ich bin mal gespannt, wie ich das Zeug vertrage.

    REHA Antrag habe ich auch schon gestellt.


    Gruß Alfred

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Alfred,
    na das hört sich doch gut an.
    Im Vergleich zu anderen Krebsbehandlungen ist Tamoxifen eine Therapie mit wenigen Nebenwirkungen.

    Allerdings greift das natürlich in den Hormonhaushalt ein. Und das kann dann schon mal so Beschwerden auslösen, wie sie Frauen von den Wechseljahren her kennen oder auch z.B. Stimmungsschwankungen. Aber man kann selbst einiges tun um damit fertig zu werden (Bewegung, Entspannungsübungen, Ernährung, usw.) Da kann man in der Reha (Anschlussheilbehandlung) viel lernen.

    Weiterhin alles Gute!


    Übrigens:
    Wir sind die einzige Vertretung speziell für Männer mt Brustkrebs. Jedes neue Mitglied stärkt unseren Verein, um die Belange der Männer mit Brustkrebs im Gesundheitswesen zu vertreten.

    Selbstverständlich stehen wir allen männlichen Brustkrebspatienten aber auch ohne Mitgliedschaft zur Seite - z.B. mit diesem Forum wie auch persönlich oder per Zoom- Konferenzen und auf unseren halbjährlichen bundesweiten Treffen.

    https://www.brustkrebs-beim-mann.de/ziele/

    https://www.brustkrebs-beim-mann.de/mitgliedschaft/

  • Hallo Alfred ,

    ja auch ich habe meine OP gut überstanden ,ohne Bestrahlung ohne Chemo , mir wurde die komplette Brust entfernt , anschl. war ich zur Anschlussheilbehandlung in Clausthal-Zellerfeld , habe dort mit meiner Langzeittherapie Tamoxifen angefangen und muss sagen, dass diese Tabletten jede Woche neue Nebenwirkungen hervorrufen , welche aber auch wieder verschwinden. Das die Knochen ab und zu extrem schmerzten , war noch akzeptabel . Das sich dann aber die Prostata und die Blase meldete war nicht so toll . Die darauf folgende Untersuchung beim Urologen ergab dass alles in Ordnung ist. Habe dann die Tablette einen Tag abgesetzt und alle Schmerzen waren verschwunden . Die Tablette habe ich jetzt halbiert und nehme dann 2 Hälften am Tag und konnte Feststellen , dass mir das Medikament jetzt besser bekommt. Leider hat in meinem Ort die Klinik mit Brustkrebspatienten ihre Arbeit im Juli eingestellt , mein neuer Hausarzt ist darauf auch nicht so spezialisiert, was für die Nachsorge mehr als Negativ als Positiv zu bewerten ist. Ansonsten geht es mir recht gut , gehe wieder arbeiten , kann alle sportliche Tätigkeiten nachgehen und gehe offen mit diesem Thema um . Würde auch an einer Studie teilnehmen , wenn es hilfreich für andere männliche betroffene, Sinn macht.

    Hoffe und wünsche mir , dass Du das auch alles gut überstehst.


    Grüße aus Dessau

    Kai

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kai,

    von Nebenwirkungen auf die Prostata wurde in unserem Netzwerk noch nicht berichtet. Ich kenne darüber auch keine Berichte im Internet oder in der Literatur. Auch im Beipackzettel steht darüber nichts. Wie auch - das Medikament wurde ja ursprünglich nur für Frauen entwickelt und Erkenntnisse über Nebenwirkungen beim Mann aus aussagekräftigen Studien gibt es nicht.
    So ganz unwahrscheinlich ist ein Zusammenhang aber nicht. Immerhin greift Tamoxifen doch erheblich in den Hormonhaushalt beim Mann ein.

    So ein Tipp wie mit der Halbierung und zweimaligen Einnahme ist immer hilfreich. So kann jeder das mal ausprobieren ob es hilft.

    Unter den Betroffenen gibt es sicher viele die - wie Du auch - eine Bereitschaft haben an Studien teilzunehmen. Von den einschlägigen Institutionen wird auch immer betont, dass dies in Zukunft verstärkt passieren soll. Die Realität sieht leider anders aus.

    Beispiel: in der Tamendox- Studie wird die Möglichkeit einer Optimierung der Tamoxifen- Therapie untersucht.

    An der Studie können nur Frauen teilnehmen. Dabei ist bei Männern der Brustkrebs noch häufiger Hormon abhängig als bei Frauen. Und die Standardtherapie ist Tamoxifen, während bei Frauen nach den Wechseljahren Aromatasehemmer als (bessere) Alternative zur Verfügung steht.

    Leider sind wir als Vertreter einer ganz kleinen Patientenzahl (noch) nicht in der Lage uns hier Gehör zu verschaffen. Lese mal unten meine Signatur.

    Viele Grüße

    Peter

    Unser Netzwerk ist die einzige Vertretung im deutschsprachigen Raum speziell für Männer mit Brustkrebs. Mit einer Mitgliedschaft kannst auch Du unseren Verein stärken, die Belange der Männer mit Brustkrebs im Gesundheitswesen zu vertreten.

    Mitgliedschaft

  • Moin Alfred,

    mir ist es auch wie dir ergangen, zwei Jahre lang hat es der Hausarzt und der Urologe nicht gemerkt.

    Ich denke, ich habe trotzdem Glück gehabt, die Diagnose ist jetzt 8 Jahre her.

    Die OP, Chemo, Bestrahlung und Tamoxifen habe ich auch überstanden.

    Weiterhin alles Gute.

  • Moin Kai,


    dass dein Hausarzt nicht auf Brustkrebs spezialisiert ist, ist normal, aber auch kein Problem, weil er sowieso nicht der richtige Ansprechpartner ist.

    Anfangs gab es bei mir mit der Nachsorge auch Probleme, weil mich kein Gynäkologe behandeln wollte.

    Da habe ich mich an die Kassenärztliche Vereinigung gewendet und es hat geklappt.

    Seit dem werde ich vom Chefarzt der Gynäkologie im Brustzentrum behandelt.