Hallo, ich bin an Brustkrebs erkrankt

  • Hallo, ich bin an Brustkrebs erkrankt. Die Diagnose kam vor etwas über einem Jahr, aus heiterem Himmel. Ich hatte nur einen Knubbel auf der Brust. Als es dann unter der Achsel zog, bin ich zu einer Ärztin, die mich sofort zum Onkologen geschickt hat. Und zwei Tage später hatte ich die Diagnose Brustkrebs mit Metastasen in den Knochen. Aber momentan ist Ruhe, nach der Chemo war der Knoten nicht mehr zu ertasten. Die Metastasen rühren sich nicht, sind wohl verkapselt. Zur Zeit bekomme ich Antikörper alle 3 Wochen (Trastuzumab und Pertuzumab), und alle 4 Wochen Denosumab als Spritze. Und Letrozol-Tabletten gegen Hormone. Im Sommer war ich zur Reha. Ich versuche mit Reha-Sport und Besuchen im Fitness-Studio, die Krankheit aufzuhalten und möglichst lange fit zu bleiben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo B_Berlin,

    schön, dass du den Weg zu uns gefunden hast!
    Leider hat es dich etwas schwerer erwischt als die meisten von uns. Die Tatsache, dass es "nur" Knochenmetastasen sind, und man diese mit Denosumab doch noch recht gut behandeln kann, lässt aber doch noch zuversichtlich in die Zukunft blicken. Super, dass du dich nicht unterkriegen lässt und mit Sport aktiv noch dazu beiträgst, dass der Krebs nicht die Oberhand gewinnt. :thumbup::thumbup::thumbup:
    Klar, dass bei dir die Kontrolle z.B. mit CT intensiver erfolgt, als bei denen, die noch ohne Metastasen sind.

    Was mich interessieren würde, warum man bei dir Aromatasehemmer (Letrozol) als Antihormonmedikament einsetzt. Bei Männern gilt eigentlich das Tamoxifen als Mittel der ersten Wahl. Gerne kann du mir dazu auch eine Persönliche Mitteilung schicken, wenn du es nicht öffentlich posten möchtest. Das geht in dem blauen Balken oben unter dem Punkt "Konversation". Das ist eine Möglichkeit sich anonym von Person zu Person auszutauschen - die E-Mail-Adressen werden dabei nicht sichtbar.

    Ich wünsch Dir alles Gute - lass dich nicht unterkriegen:!:

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo B_Berlin,

    wenn man dich mit Letrozol (das ist ein sog. Aromatasehemmer) behandelt, ist dein Krebs von Östrogenen abhängig, d.h. er bekommt durch Östrogene Wachstumsanreize.

    Mit Aromatasehemmer (z.B. Letrozol) verhindert man die Umwandlung von hormonellen Vorstufen (z.B. auch Testosteron) in Östrogene. Dadurch sinkt der Östrogenspiegel im Körper und der Krebs bekommt keine Wachstumsanreize mehr.

    Man nimmt allerdings an, dass das beim Mann nicht so richtig funktioniert, weil nämlich ein Teil der Östrogene auch direkt in den Hoden produziert wird - und das lässt sich mit Letrozol nicht beeinflussen.

    Deshalb ist das Mittel der ersten Wahl beim Mann das Tamoxifen. Durch dieses Medikament wird der Östrogenspiegel kaum beeinflusst, aber die Andockstellen für Östrogene am Tumor werden blockiert. So erhält der Krebs auf diese Weise keine Wachstumsanreize mehr.

    Alle Leitlinien und Studien weisen darauf hin, dass bei Männern das Tamoxifen das bessere Mittel ist. Allerdings könnte es natürlich bei dir sein, dass der behandelnde Arzt gute Gründe hat, warum du kein Tamoxifen sondern Letrozol bekommst. Aber nachfragen würde ich auf jeden Fall mal.

    Übrigens gibt es zur Zeit in Deutschland eine Studie, die genau dieses Problem untersucht: GBG-54-Pruefplan-Zusammenfassung-Version-22.07.2016.pdf Da kann man das alles nachlesen.

    Alles Gute für dich

    Peter

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