Hallo in die Runde

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    Hallo in die Runde.

    Mir wurde mit 54 Jahren 2011 BK diagostiziert und ich durchlief das komplette Programm: OP, Chemo, Bestrahlung und Antihormonthrapie (Tamoxifen und Zoladex, ersteres für fünf, zweiteres für drei Jahre).

    Die Chemo empfand ich nicht so schlimm, heftig waren nur die drei Jahre unter Zoladex (dauernd Schwitzattacken und völliger Libidoverlust).

    Ich bin die Kontaktperson für Betroffene & Angehörige aus Österreich.

    • Offizieller Beitrag

    Update: Nach sieben überwiegend sorgenfreien Jahren muss ich mich demnächst einer Prostataentfernung unterziehen. Im Rahmen der normalen Vorsorge beim Urologen wurde eine Verhärtung und ein rasch gestiegener PSA-Wert festgestellt. Die Biopsie ergab: Zwei von zwölf Stanzen enthielten mittelbösartiges Gewebe, Krebs im Anfangsstadium (Gleason Score 7 (3+4)), gerade genug, um eine OP zu empfehlen.


    Dem Eingriff (über fünf Löcher durch die Bauchdecke) und der Zeit danach sehe ich sehr gelassen entgegen, ich nehme die Hürden, wie sie kommen und bin ehrlich zuversichtlich. In den letzten sieben Jahren hatte ich sechs Eingriffe, vier davon unter Narkose und alle sind perfekt abgelaufen, meistens konnte ich früher, als avisiert, nach Hause gehen.


    Was mich jetzt im Vorfeld beschäftigt: Dass ich für fünf bis sieben Tage einem für mich absurden Tagesrythmus unterworfen sein werde und wie ich meinen kleinen Lastern nachkommen kann ;)


    Positiv: Der kurze Moment, wenn die Anästhesie einfährt, von wach in abrupt schlafend zu wechseln ... jedes Mal ein steiles Erlebnis. ;)

    Negativ: Die Sache mir der Libido dürfte damit vom Tisch sein, was zum Glück mit meiner Partnerin kein Problem ist. Wir haben schon längst tamoxifenbedingt alternative Methoden entwickelt, auch dank http://www.tantra.at.

    Und vermutlich leichte Inkontinenzprobleme, wie mir ein Freund erzählte, manchmal einige Tropfen.


    Unterm Strich ist es natürlich sch****, aber wenn schon ein Folgekrebs auftreten muss, ist sehr früh erkannte Prostbaba keine schlechte Wahl ("Baba" = wienerisch für "tschüß") ;)


    Herzlicher Gruß an meine Busen- und nun auch Blasenfreunde ;)

    Robert

    • Offizieller Beitrag

    So ein Sch …

    Das verschlägt mir die Sprache.

    Ich wünsche dir, dass du das alles gut überstehst.

    Auch wenn das nur gerade so über den Rand einer Empfehlung für eine OP ist und man in der Regenbogenpresse oft liest, dass bei Prostatakrebs zu viel operiert wird, so denke ich du machst den richtigen Schritt.

    Immerhin bist du BRCA positiv und dazu gibt es ja eine einschlägige Studie:

    Zitat:

    "Our results confirm that BRCA1/2 mutations confer a more aggressive PCa phenotype with a higher probability of nodal involvement and distant metastasis. BRCA mutations are associated with poor survival outcomes and this should be considered for tailoring clinical management of these patients."

    (PC = prostate cancer) Da ist es sicher richtig nicht lange zu fackeln und die Sache radikal anzugehen.

    Was ich aber nicht verstehe ist deine Aussage zur Libido im Zusammenhang mit der Op.

    Vielleicht habe ich da eine verkehrte Vorstellung oder falsches Wissen - aber du solltest da noch mal mit deinen behandelnden Ärzten drüber reden.

    Die Libido ist wesentlich vom Hormonhaushalt abhängig. Und die männlichen Hormone werden vorwiegend in den männlichen Keimdrüsen = Hoden erzeugt. Die werden ja nicht entfernt - wieso sollte dann „Die Sache mit der Libido … vom Tisch sein?“.

    Eher ist die Potenz vielleicht beeinträchtigt, aber da kann man sich ja vielleicht behelfen.

    Oder haben die Ärzte bereits angekündigt, dass du auf jeden Fall auch eine medikamentöse Dauerbehandlung brauchst, die die Libido beeinflusst??

    Egal wie das alles wird. Ganz sicher wird dir deine positive Lebenseinstellung und dein Optimismus helfen, die ganze Sache zu überstehen.

    Von mir dazu die besten Wünsche - wir sehen uns sicher auch mal wieder persönlich!

    :thumbup::thumbup::thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hehe Peter, danke.


    Bei "wir sehen uns sicher auch mal wieder persönlich" musste ich schmunzeln: Hast meine Anmeldemail zum Herbsttreffen nicht bekommen? ;)


    Danke für die Bestätigung des Schrittes.

    Ad Libido: Mein Fehler, meinte eh Potenz. Im Arztbrief steht, "Nervenerhalt, soweit möglich" oder so ähnlich.


    Ob mir eine Antihormontherapie wieder ins Haus stünde, hat der Urologe verneint, weil abgekapselt. Das ist schon 80% der Miete, was meine Zuversicht angeht.


    LG Robert

    • Offizieller Beitrag

    Hi Robert,

    habe gehört, die Op ist "normal" verlaufen, aber du bist jetzt immer noch im Aufwachraum. Wenn du wieder die Nase heben kannst meld dich mal wie es dir geht.


    Weiter alles Gute:thumbup::thumbup::thumbup:

    Peter

  • Hallo Robert,


    ich wünsche Dir gute Genesung, und das Du bald wieder auf den Beinen bist :)


    Grüße von Werner aus Löhne

  • Hi Robert,

    erst einmal wünsche ich dir eine gute Genesung:saint:

    Sicherlich macht das alles das Leben nicht leichter aber wenn ich so lese, wie du selbst damit umgehst, dann ziehe ich mein "Kapperl" vor dir.

    Halte durch und eine gute Zeit:thumbup:

    VG vom Rattenfänger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Robert,

    wie hast du denn die Op verkraftet. Gibt es noch irgendwelche Nachwirkungen?

    Was machen die "fünf Löcher in der Bauchdecke" - alle wieder verheilt?

    Hat man dir Beckenboden-Training verordnet um Inkontinenz zu vermeiden?

    Hast du noch Schmerzen?


    Gruß

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Die Zeit im Spital war tatsächlich eine Art "Erlebnisaufenthalt" ;) teilweise nicht lustig, aber auch kein Drama. Heute, Tag 13 nach der OP, bin ich seit sieben Tagen zu Hause, es geht mir recht gut, keinerlei Schmerzen, die Löcher sind gut verheilt, Klammern kommen heute Abend raus.

    Beckenbodentraining oder so kommt erst wenn der Katheter entfernt ist, in sechs Tagen, kann es kaum erwarten. Dieses Ding ist das einzige, das mich noch nervt. Das Handling ist easy, er schmerzt auch nicht, aber das Plastikröhrl drückt bei vielen Bewegungen gegen die Eichelspitze und das ist unangenehm. Naja, ein Luxusproblem ;) geht auch vorbei.