Hoffen und warten

  • Hallo,


    ich habe seit gut einer Woche leichte Schmerzen in der rechten Brust. Fühlen tue ich einen kleinen Knubbel. Deswegen war ich heute auch beim Hausarzt. Der mich kurz abgetastet hat und mir dann den Knoten bestätigte. Er hat mir eine Überweisung mitgegeben zum Ultraschall und evtl Mammographie.

    Den Termin dazu habe ich jetzt in 2 1/2 Wochen.


    Ich muss leider zugeben, daß ich ein ziemlicher Angsthase bin und mir grade wahnsinnig viel Gedanken mache. Natürlich kann mir jetzt niemand sagen, ob es Krebs ist oder nicht. Aber ich mach mich wahnsinnig verrückt. Mein Arzt meinte zwar, daß es eher unwahrscheinlich sei, daß es mit 38 Jahren Krebs ist, aber zur Sicherheit eben die Überweisung. Er selbst hatte so einen Fall noch nie. Ich weiß bloß nicht, wie ich die nächsten Wochen überstehen soll. Ich Taste schon immer wie verrückt meine Lymphknoten ab.... Seufz.... :(

    Lg Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thomas, herzlich willkommen – wobei ich mit Dir hoffe, dass Du nur ein vorübergehender Gast bist ;)

    Erstmal ist es sehr, sehr gut, dass Dein Arzt die Möglichkeit in Betracht zieht, obwohl er es selbst für eher unwahrscheinlich hält. Es gibt auch Ärzte, die einen mit „schau ma mal, kommen´s in ein paar Monaten wieder” zum „Beobachten” wegschicken. :cursing:

    Zum „wie die nächsten Wochen überstehen”: Den Schock und die Sorge verstehe ich natürlich, ich hatte das 2011 mit der BK-Diagnose, wie wir alle. Nach der Ersttherapie kamen dann die (anfangs) 1/2jährlichen Kontroll-CTs und Blutwerte, dann jährlich, usw. usf. Und jedesmal wieder die Sorge: „Was wird sein? Geht´s jetzt zu Ende?”, regelmäßig gefolgt von der Entwarnung: Alles ok.

    Das erzähle ich Dir, weil ich im Laufe der Zeit draufgekommen bin, dass ich der Sorge keinen Platz geben will. Ob ich mich ängstige oder nicht, ändert Null am Ergebnis. Also versaue ich mir die Wartezeit nicht, sondern verdränge es, lenke mich ab und lass es mir gut gehen. Die Hürden nehme ich, wenn sie kommen, nicht schon vorher.

    Ich (heute 62) J.) hatte erst letztes Jahr ein Prostatakarzinom. Nun ist in den letzten 3 Monaten ein Tumormarker angestiegen, von 0,1 auf 0,2 also auf niedrigem Niveau, aber immerhin. Die klärende PET-CT habe ich (wie bei Dir ;) in ca. 3 Wochen. Natürlich schießt mir mehrmals am Tag die Erinnerung an den Termin ein, aber, wie gesagt, wenn ich mir auf die Schliche komme, dass ich schon wieder darüber (sinn- und ergebnislos) nachdenke, kappe ich den Gedanken sofort. Jetzt ist jetzt und JETZT geht es mir eh gut.

    Vielleicht denkst Du Dir jetzt: „Leicht gesagt”? Ja, zugegeben, ich mag Dir nur diese Gedanken mitgeben, als Anregung. Ging bei mir auch nicht von heute auf morgen.

    Alles Liebe.

  • Danke für die schnelle Antwort.

    Ich hoffe auch sehr, daß ich nur ein vorübergehender Gast bin. Ablenkung hätte ich genug, hab eine kleine Tochter, die einen auf trap hält. Ich werde das Problem heute Abend mit meinem Psychologen besprechen und mich wieder melden, wenn es etwas neues gibt. Welche Richtung auch immer.


    Lg Thomas

  • Nach Mammographie und Ultraschall steht fest ; kein Krebs. Gott bin ich erleichtert.


    Ich muss wohl in Zukunft sehn, dass mir das mit der Panik nicht wieder passiert.


    Danke und liebe Grüße

  • Hallo Thomas, Gratulation!

    Aber auch wenn Krebs festgestellt worden wäre, ist das nicht automatisch ein Todesurteil.

    bei mir war es Krebs, aber nach 2 OPs und jetzt Tablettentherapie - zur Vorsicht - fand man keine Metastasen sondern alle Beschwerden haben andere Ursachen. Jetzt ist gerade die Leber dran. Diagnose: Kein Krebs! Nun bin ich ja auch ein wenig älter als du und vieles ist eben auch altersbedingt.

    Zum Schluß sei gesagt: Angst ist ein schlechter Ratgeber.

    Thomas ich wünsche dir Wohlergehen und zuletzt auch noch den Segen Gottes. (Wobei ich nicht weiß ob du damit etwas anfangen kannst) Mir jedenfalls war es in meinem Leben immer Hilfe und Stütze.

    Sei gegrüßt.

    Rudi