Rückfallrisiko und Nachsorge

    • Offizieller Beitrag

    Bei den meisten soliden Tumoren sinkt das Risiko für Rückfälle mit der Zeit kontinuierlich.

    Eine neue Meta-Analyse von 88 Studien zeigt wieder, was eigentlich schon länger bekannt ist.

    Beim Östrogen abhängigen Brustkrebs bleibt das Rückfallrisiko auch noch 15 Jahre nach Abschluss einer 5-jährigen Antihormontherapie konstant!

    Auch wenn in der Studie nur Frauen eingeschlossen waren, so kann man wohl annehmen, dass dies bei Männern nicht anders ist.

    Wer nimmt es wirklich Ernst mit den vorgesehenen Nachsorgeuntersuchungen auf örtliche Rezidive? Auch über viele Jahre hinaus?


    Leider sind apparative oder Laboruntersuchungen auf Metastasen in den Leitlinien nicht vorgesehen. Bei wem wird im Rahmen der Nachsorge dennoch z.B. Tumormarker bestimmt und/oder Ultraschall der Leber, Szintigraphie der Knochen und Röntgenaufnahme der Lunge in bestimmten Abständen durchgeführt?

    Bitte postet eure Erfahrungen hierzu.

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    • Offizieller Beitrag

    Meine Nachsorgeuntersuchungen sind regelmäßige Thorax- und Abdomen CTs, mittlerweile jährlich.


    Diagnose & OP Mitte 2011, danach CTs:

    Nov. 2011

    März, Mai, Aug. Nov. 2012

    Feb., Juni, Dez. 2013

    Juni 2014

    Jän. 2015

    April 2016

    Feb. 2017 ...


    Mit jeder CT ist eine Blutabnahme verbunden, außer "ok für CT" bekomme ich nicht viel mit, frage auch nicht nach. Habe mich daran gewöhnt, das einmal jährlich machen zu lassen und bin gelassen. ;)

  • Das hätte ich mit mir nicht machen lassen. Ein Thorax-CT hat die 100-fache Strahlenbelastung wie ein Röntgenbild der Lunge. Das heißt du hättest in 2012 eine Strahlenbelastung bekommen wie bei täglichen Röntgenaufnahmen der Lunge! Und das Gleiche auch noch im Bauchraum? Gerade dort könnte man auch ein MRT ohne Strahlenbelastung machen

    Und das in unserer Situation, wo wir ohnehin ein erhöhtes Krebsrisiko haben. Da soll ich mich auch noch einer so hohen Strahlungsbelastung aussetzen?

    Und dann ist es noch nicht einmal sicher, ob bei einer früh erkannten Metastase überhaupt eine Heilungschance besteht!

    So etwas ist in Deutschland nach meiner Kenntnis nicht ansatzweise vorgesehen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich war damals froh über die regelmäßige Gewissheit, dass nix nachgekommen ist. Deine Rechnung hat was, aber wie gesagt ... Mittlerweile bin ich mit dem jährlichen Zyklus auch einverstanden, klingt mir vernünftig. Und zuversichtlich bin ich sowieso.


    Was in Ö auch anders als in D sein dürfte: Ich genoss drei Jahre lang die monatlich selbstverabreichte Spritze "Zoladex", ein GnRH-Dings, das extreme Hitzewallungen und völligen Libidoverlust bereiten. Dagegen ist Tamoxifen "a Lapperl", wienerisch gesagt, eine Kleinigkeit.

  • Diagnose 2013

    seitdem 2 x Jährlich Mammographie + Ultraschall

    vierteljährlich onkologische Kontolle mit Ultraschall Torax und Labor mit Tumormarker + Blutwerten

    CT alle 1,5 -2 Jahre

    Ab 2018 halbjährliche Onkologische Kontrolle mit Ultraschall + Tumormarker + Blutwerte

    Jährliche Mammographie + Ultraschall

    CT ? soll alle 2 Jahre wiederholt werden

    Nehme Tamoxifen seit 2014

    zusätzlich 2 x im Jahr Kardiologischen Check wg. Herzmuskelschwäche nach Chemo

    ebenso 2x im Jahr Neurologe wg. Polyneuropathie

    Jährliche Untersuchung Augenarzt wg. Tamoxifen + Diabeties

    • Offizieller Beitrag

    Hallo pds,

    eine derartige intensivierte Nachsorge, wie du beschreibst (Tumormarker, CT) ist in den deutschen Leitlinien eigentlich nicht vorgesehen.

    Das wäre toll, wenn es das bei uns allen so gäbe.

    Es würde mich interessieren warum es bei dir so ist

    - sind bei dir bereits Metastasen festgestellt worden?

    - oder bist du Privatpatient?
    - oder bei einem Onkologen und nicht Gynäkologen in Nachsorge?

    - oder im deutschsprachigen Ausland (Österreich, Schweiz) in Behandlung?


    Was mir noch auffiel: Du schreibst seit 2013 "2 x Jährlich Mammographie , ab 2018 jährlich.

    Verwechselst du da nicht eine Untersuchungsmethode? Mammographie geht ja nur wenn zumindest eine Brustdrüse (Mamma) noch erhalten ist. Beim Thema "Operationsnarbe" schreibst du aber dir seien beide Brüste entfernt worden.

  • Hallo Peter


    Bei mir wurden bisher keine metastasen festgestellt und ich bin auch kein Privatpatient.

    Es war so das ich bei der Suche nach einem Arzt der mich durch die Nachsorge und die Antihormontherapie begleiten sollte arge Probleme hatte einen Gynäkologen zu finden der bereit war.

    Es gab Gynäkologen die behaupteten das sie keine Männer behandeln dürften usw.

    So kam es das ich durch die Vermittlung einer Ärztin meines Strahleninstituts Kontakt zu einem Onkologen und Hämatologen, in Köln, bekam der sich der Sache annahm aber dem die Leitlinien nicht ausreichend waren.

    Ich fühle mich bei dem Onkologen in besten Händen und bin froh für jede Kontrolluntersuchung die er mir zukommen läßt.

    Selbst das der Intervall bis zum 4. Jahr nach Diagnose noch bei 3 Monaten lag sagt schon viel über seine Behandlungsmethoden aus!


    Was die Mammografie angeht, so war ich selbst erstaunt aber es ist Tatsache auch bei beiden entfernten Brüsten.

    Erst vor kurzem war ich wieder zur Untersuchung, die Arzthelferin meinte das ginge nicht aber die Leitende Ärztin bestand darauf mit den Worten "solange wir aussagekräftige Bilder erhalten machen wir das weiterhin " und angedacht ist ein Zeitraum von 10 Jahren nach Erstdiagnose, 1 x jährlich Mammo und Ultraschall

    • Offizieller Beitrag

    Hallo pds,

    das habe ich schon öfter erfahren, dass es bei einem Onkologen mit der Nachsorge etwas intensiver ist. Deshalb war das eine meiner o.a. Fragen. Ob man das aber verallgemeinern kann weiß ich nicht. Das Wichtigste ist auch, dass man(n) sich beim behandelnden Arzt gut aufgehoben fühlt - und das ist bei dir ja der Fall.
    Es kommt leider immer wieder vor, dass niedergelassene Gynäkologen behaupten, sie dürften keine Männer behandeln bzw. nicht abrechnen. Wir haben immer wieder versucht das zu klären.
    Zur Zeit läuft eine Studie an der wir mitwirken konnten. Dabei konnte ich erreichen, dass es eine Abfrage bei den Kassenärztlichen Vereinigungen gab, wie denn die Abrechnungsmodalitäten sind. Von einigen KVen wussten wir schon vorher, dass die Behandlung von Männern durch Gynäkologen zwar als "fachfremd" gewertet wird, aber (meist im Rahmen einer Quote) möglich ist.
    Unsere Erfahrung ist aber, dass manche niedergelassene Gynäkologen trotzdem keine Männer behandeln. Ob das einfach nur Unwissen ist oder ob es mit der Quote Probleme gibt weiß ich nicht.

    Allerdings habe ich schon auf Kongressen mit Gynäkologen gesprochen, die behaupten sie können nicht abrechnen, obwohl es in dem Bereich durch die zuständige KV eine deutliche Regelung gibt.
    Sobald die Ergebnisse der KV- Befragungen durch die Studienleitung veröffentlicht sind, werde ich hier weiter informieren.

    Danke für dein Posting!

    Peter