kardiale Amyloidose und Brustkrebs zeitgleich

  • Guten Abend,


    Ich schreibe hier, weil ich sonst gerade keinen Anlaufpunkt für meine Gedanken/Sorgen habe.

    Mein Mann ist im Juni 51 Jahre alt geworden. Wenige Tage später hatte er einen Termin beim Kardiologen, wegen seiner deutlich zunehmenden Leistungsschwäche. Diagnose Herzschwäche (NYHA 3) und es ging an die Ursachenforschung. Es stellte sich eine Amyloidose heraus. Im Zuge der genauen Diagnostik (um welche Form es sich handelt) wurden auch Biopsie-Material aus dem Bauchfettgewebe, linksseitig einem axillaren Lymphknoten und Brustdrüsengewebe entnommen.

    Heute erhielt er einen Anruf vom Chefarzt des hiesigen Brustzentrums, dass er Brustkrebs habe, welche auch schon den Lymphknoten befallen hat. Übermorgen soll er wieder erscheinen zwecks Mammographie und nochmal eine Biopsie. Er (der Chefarzt) sprach wohl auch schon von baldmöglichster Op.

    Chemo oder Bestrahlung wurde gar nicht erwähnt. Weiß nicht, ob das mit der Amyloidose zusammenhängt oder ob es normal die „erste Wahl“ ist.


    So viele Fragen, die ich aber nicht mal in Worte fassen kann. Ich muss jetzt erstmal so viel lesen.

    Bin froh darüber, dieses Forum gefunden zu haben.

  • Moin JaSaSch,


    die Diagnose Brustkrebs ist natürlich für alle Betroffenen und die Angehörigen ein Schock und natürlich wirft sie viele Fragen auf, ganz besorders wenn die Diagnose Männer betrifft.

    Nicht selten und gerade Brustkrebs wird bei Männern oft zufällig entdeckt.

    Es ist schon einmal sehr gut, dass Ihr Mann in einem Brustzentrum behandelt wird.

    Weiterhin alles erdenklich Gute und berichten Sie gerne weiter über den weiteren Verlauf.


    Lg P.-K.

  • Morgen ist OP. Beidseits werden Milchdrüsengewebe und die Brustwarzen weg genommen. Links ist leider auch ein Lymphknoten infiltriert.

    Alles wird eingeschickt, und davon hängt ab, ob es anschließend mit Chemo oder Bestrahlung weitergeht. 😔

    Ich bin so (negativ) aufgeregt/angespannt.

  • Guten Abend

    Heute ist Mittwoch und am Montag war die OP. Noch wissen wir kaum etwas. Alles entnommene Material wurde wohl in die Pathologie geschickt. Jetzt wird geschaut. Vom Ergebnis hängt ab, ob Chemotherapie oder Bestrahlung als Nächstes folgt. Noch hat er auf beiden Seiten jeweils 2Drainagen und einen Druckverband um den Thorax. Allerdings ist er schon recht mobil und schleicht über das Klinik-Gelände. Etwas befremdlich, als einziger Mann auf der Gynäkologie/Senologie zu liegen. Psychol. Dienst, Physio, und Sanitätshaus waren alle schon einmal da.

    Es geht in kleinen Schritten voran. Vom Prinzip her ist das ja nicht schlimm, aber leider liegt uns die Amyloidose im Nacken. 🤨 Mit der Behandlung kann es erst im Anschluss los gehen.

    Abwarten und Tee trinken.

  • Hallo JaSaSch,


    schön zu lesen, dass dein Mann die OP ja schon einmal gut überstanden hat.

    Es geht halt nur in kleinen Schritten voran.

    Wichtig ist ja auch schon einmal, dass die Amyloidose überhaupt diagnostiziert wurde, stelle ich mir auch nicht so einfach vor.

    Weiterhin alles erdenklich Gute und beste Grüße an deinen Patienten.

    Berichte bitte weiter.

  • Hallo JaSaSch,
    auch bei mir habe ich diese Doppel-Belastung.
    Das ist wirklich heftig und alles ist so plötzlich ganz anders.
    Amyloidangiopathie brachte mir nach der Krebsdiagnose noch die körperliche Einschränkung einer Beinparese.
    Da altert man um Jahre, aber lassen uns nicht unterkriegen, weil die Partnerin tapfer ist.
    Gruß Joe

  • Hallo JaSaSch,

    Ich hoffe, dass es deinem Mann inzwischen besser geht. Der Anfang ist immer am schwierigsten, aber mit der Zeit lernt man, sich anzupassen und gegen die Krankheit zu kämpfen.


    Bei mir (45 Jahre) wurde ebenfalls Brustkrebs diagnostiziert, einschließlich vier betroffener Lymphknoten im linken Achselbereich. Zunächst begann ich mit der Chemotherapie, gefolgt von der Operation, dann der Bestrahlung und schließlich noch einer Chemotherapie in Tablettenform. Ich lebe in Amsterdam, und hier hat mir das Krankenhaus diese Reihenfolge basierend auf den neuesten Forschungsergebnissen empfohlen.


    Da Brustkrebs bei Männern häufig hormonell bedingt ist, wurde mir geraten, für die nächsten vier Jahre Tamoxifen-Tabletten zu nehmen, obwohl noch nicht genau bekannt ist, wie sich diese Behandlung bei Männern auswirkt.


    Ich habe inzwischen viel Erfahrung mit der Erkrankung und stehe gerne zur Verfügung, falls du/Ihr Fragen hast/habt oder Unterstützung benötigst. LG

  • Ich wünsche allen ein gesundendes (!) 2025.

    Bei meinem Mann ist der Brustkrebs mittlerweile eher zweitrangig geworden. Leider! 😔😔 Die Herzinsuffizienz aufgrund der AL-Amyloidose (Hämatologische Variante) ist ziemlich schnell vorangeschritten. Er trägt jetzt täglich eine Defi-Weste, für den bösen Fall der Fälle. Zudem bekommt er neben der Tabletten-Chemo (wegen dem Brustkrebs) noch Spritzen-Chemo wegen der Knochenmarks-Erkrankung. Er hat über 10kg abgenommen, kaum Appetit, und wenn er es doch mal schafft, „vernünftig“ zu essen, bekommt er krampfartige Bauchweh, muss sich übergeben und der Durchfall schiesst aus ihm heraus. Sein Blutdruck krepelt systolisch nur noch zwischen 80 und 90 herum.

    Ich bin traurig, weil ich ihm nicht helfen kann.

    🤷🏻‍♀️ nur geduldig bleiben und schauen wie es weiter geht, mehr geht nicht

  • Hallo JaSasch,

    eine Brustkrebsdiagnose ist schon schlimm genug. Wenn sie dann wegen einer zweiten Erkrankung zweitrangig wird, braucht man schon viel Kraft um dies alles zu bewältigen. Austausch mit "Brustkrebs-Männern" bieten wir hier an. Vielleicht findest du hier die Möglichkeit eines Austausches über die AL-Amyloidose.

    Ich hoffe, die Therapien helfen deinem Mann und du hast die Kraft ihm beizustehen.

    Viele Grüße

    Peter