Brustkrebsdiagnose vor ein paar Tagen

  • Hallo miteinander.


    Bei mir kam diese Woche der Befund Brustkrebs.

    Da meine Schwester vor 6 Jahren im Alter von 43 daran gestorben ist (ich bin jetzt 42), habe ich einfach nur Panik und Angst. Man findet im Internet ja leider nicht allzu viel Erfahrungsberichte von Männern mit Brustkrebs

    Nächsten Dienstag habe ich erstmal den ersten Termin in einem Brustcentrum zur Besprechung wie es weitergeht.


    Lg Rob

  • Moin Rob,


    der Weg in ein Brustzentrum ist schon einmal der richtige.

    Dort wird man die richtigen Maßnahmen einleiten.

    Erfahrungsberichte findest du auf unserer Homepage: Filme – Netzwerk Männer mit Brustkrebs e. V. (brustkrebs-beim-mann.de)

    oder hier: Personen — Krankheitserfahrungen.de (hier sind die Namen nicht original)


    Gerne kannst du auch mit unseren Ansprechpartnern telefonisch Kontakt aufnehmen.


    Alles Gute für die Zukunft.

  • Hallo Rob,

    deine Panik kann ich gut verstehen, die hatte glaub jeder von uns nach der Diagnose Brustkrebs. Bei mir lief auch das Kopfkino.

    Mir erging es ebenso wir dir, man fand fast nirgendwo Informationen welche für eine Mann zutreffend sind. Ich habe das Netzwerk erst nach der OP kennengelernt.

    Der Weg ins Brustkrebszentrum ist schon mal der Richtige.

    Ich weis das es leichter gesagt/geschrieben ist, als getan, schau das du dich bis zum Termin mit etwas ablenken kannst.

  • Hallo Rob82


    kennst Du schon deine Tumorbiologie (Größe des Tumors, Rezeptorstatus, Lymphknotenbefall)? Wenn ja und wenn Du Interesse an der Berechnung deiner individuellen Wahrscheinlichkeit für ein Überleben der Krankheit haben möchtest, kann ich Dir gerne eine Internetseite empfehlen.


    Weil deine Schwester bereits an Brustkrebs erkrankt war, solltest Du vielleicht das Thema "Humangenetik" beim nächsten Termin im Brustzentrum ansprechen. Normalerweise erkranken Männer an dieser Krankheit im Rentenalter.


    Wenn Du magst kannst Du auch im Detail mal erzählen, was bisher an Untersuchungen gelaufen sind, bei welchem Arzt Du bisher warst und vorallem wie Du die Erkrankung bemerkt hast.


    Beste Grüße

    Hansi2245

  • Also. Wir waren um den 15.7.24 im Urlaub und plötzlich sagt meine Frau "ich will jetzt mal deine Brust abtasten". Ich war irritiert aber sagte meinetwegen. Da hat sie einen Knubbel bemerkt und gesagt das sie mir gleich einen Termin macht bei der FÄ wo sie auch gleich mit Ultraschall untersucht wurde, als sie bei sich was bemerkt hatte ( zum Glück war bei ihr nichts ).

    Termin war dann eigentlich für den 31.7.24 aber zum Glück ist jemand abgesprungen und er war am 24.7.24.

    Bis dahin habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, da jch ja selbst noch nichts gemerkt hatte.

    An dem 24.7.24 hat mich dann die Frauenärztin abgetastet und gesagt, ja da ist irgendwas. Da hab ich mir immer noch keine Gedanken gemacht.

    Sie konnte dann gleich einen genauen Ultraschall machen, welchen nicht jede Praxis machen kann, und sagte die Worte "Das sieht nicht gut aus". Ein Knoten von ca 1,1 cm Größe. Lymphknoten erstmal unauffällig.

    Das hat mich da schon extrem geschockt von jetzt auf dann, weil mir da irgendwie schon klar war das sie wahrscheinlich recht haben wird aufgrund ihrer Erfahrung.

    Am 26.7.24 hat sie auch gleich in ihrer Praxis die Biopsie gemacht und für mich einen Termin in einem Brustzentrum. Wir haben die Proben auch gleich selber in die Pathologie gebracht damit es schneller geht.

    Am 30.07.24 dann der Befund:

    invasives Karzinom

    Grad 2

    Hormonabhängig her2


    Und nun am 6.8.24 Erstgespräch im Brustzentrum.

    Ich werde auf jeden Fall einen Gentest machen lassen, da ich 2 kinder habe und die Gefahr hoffentlich rechtzeitig erfahre.


    Lg

  • Hallo Rob82


    da hast Du aber eine tolle Frau, die den richtigen Riecher hatte abzutasten. Halbes Jahr später oder so, dann wären auch die Lymphknoten vielleicht schon betroffen.


    Meiner war 10mm groß nach der Operation, sodass diese Größenangabe noch varrieren wird, je nach dem, ob Du eine Chemotherapie zuerst oder doch die Operation vorgeschlagen bekommst.


    Meiner war auch Hormonabhängig und Her2-Positiv. Da werde ich leider Dir keine Hoffnung machen können, dass Du um eine Chemotherapie herum kommst, weil Her2-Positve-Tumore ab einer Größe von 5mm mit Chemotherapie und Antikörpertherapie behandelt werden sollen/ müssen. Das sind sehr aggressive Tumore und wachsen schnell. Aber bei 1,1cm hast Du einen frühen Brustkrebs. Die Grenze liegt bei 2cm, sodass Du gute Heilungschancen haben solltest.


    Wenn Du noch mal in dein Pathologie-Befund nachschaust, findest Du den KI-67-Wert.


    Schön, dass die Lymphknoten frei sind/ im Ultraschall frei aussehen. Das ist schon mal eine gute Nachricht bei ansonten leider schlechten Nachrichten. Der Lymphknoten-Status ist der wichtigste prognostische Faktor bei einer Brustkrebserkrankung. Wenn Sie also frei sind und es sich bestätigt, dann kannst Du davon ausgehen, dass die Erkrankung lokal begrenzt ist.


    Hier ist das Vorhersage-Tool, einfach drauf klicken. Dort kannst Du die einzelnen Werte deines Tumors angeben und es gibt eine Wahrscheinlichkeit aus. Da wir Männern mit ähnlichen Heilungsraten wie Frauen rechnen können, kannst Du in etwa Dich an diesem ausgegebenen prognostischen Wert orientieren, denn diese Werte basieren auf weiblichen Brustkrebs.


    Zu deinen Gefühlen kann ich Dir die Beanspruchung eines Psychoonkologen empfehlen. Da Du bereits einen Termin im Brustzentrum hast, kannst Du auch direkt nach psychologischer Unterstützung fragen. In Krankenhäusern gibt es für Krebspatienten für gewönlich diese Hilfe. Zum Termin kannst Du auch deine Familie mitnehmen oder deine Familienangehörigen vereinbaren einen einzelnen Termin. Ihnen steht auch von jetzt an psychologische Unterstützung zu.


    Krebsdiagnosen sind schrecklich und können Familien zerstören, sodass ich Dir auf deinem Weg alles Gute wünsche. Wenn Du sonst noch Fragen hast, kannst Du gerne hier schreiben und der eine oder andere wird auch sicherlich Dir gerne antworten.


    Schönes Wochenende und beste Grüße

    Hansi2245

  • Vielen Dank erstmal für die Tipps und Hinweise.

    Ja, wir sind zwar nicht gläubig, aber irgendwie war das eine "göttliche Eingebung " bei meiner Frau. Weil eigentlich greift sie meine brüste nicht an.

    Der ki67 Wert ist 28.


    Lg

  • So, Herzecho letzte Woche war in Ordnung für den Start der Chemo.

    Gespräch am Montag mit dem Onkologen war auch angenehm, falls man das in der Situation sagen kann. Der Schlachtplan für die nächsten Wochen:

    4x Epirubicin+ Cyclophosphamid alle 3 Wochen danach

    4x Docetaxel alle 3 Wochen


    Heute die erste Gabe gehabt, bis jetzt nur Müdigkeit.

  • Moin Rob82,

    Zitat


    Heute kamen auch endlich die Befunde von knochenszinti und ct, zum Glück nichts weiteres erkennbar im Körper.

    das sind die guten Nachrichten bei dem ganzen Sch.... .

    Ich weiß noch, wie es bei mir war. Hatte ich ja hier geschrieben.

    Wenn weiter nichts befallen ist, bekommst das wieder hin.

    Wichtig: Nicht hängen lassen und eine Positive Einstellung.

    Ich weiß: Das klingt simpel, ist es aber nicht immer.

    Kopf hoch es wird.

    Gruß

    Uwe

  • So. Die letzten zweieinhalb Wochen nach der ersten Chemo waren Nebenwirkungstechnisch relativ aushaltbar. Die erste Woche war bisschen mehr Müdigkeit und Schlappheit. Und Appetitlosigkeit. Nach der letzten Spritze für die Aufrechterhaltung der weißen Blutkörper hatte ich mal 2 Tage ziemliche Schmerzen im unteren Rücken.

    Aber die anderen anderthalb Wochen war nichts weiter gewesen.

    Jetzt mal sehen wie die Sache nach der 2. Gabe am kommenden Mittwoch aussieht.

    Lg

  • Hallo Rob, leider ist es so, jeder verträgt die Chemo anders. Der Körper macht dabei ja auch einiges durch. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und das du die Chemo ohne größere Probleme hinter dich bringen kannst.

    Wäre schön wenn du uns weiter auf dem laufenden hältst.

    Alles Gute

  • So, damit ich auch mal wieder etwas reinschreibe.

    Also die Reaktion nach der 2. Chemogabe auf meinen Körper war wie fast erwartet nicht ganz so entspannt wie nach der 1. 😒

    Erstmal war wieder Appetitlosigkeit und Übelkeit an der Tagesordnung, diesmal waren es anstatt 3 Tage, 7 Tage.

    Dazu kam noch ca. 12 Tage Durchfall. Ich musste mich leider deswegen mit Schonkost ernähren, was natürlich wieder eine nicht gewollte Gewichtsabnahme mit sich führte😒.

    Jetzt habe ich aber zum Glück wieder mein Ausgangsgewicht und konnte in der letzten Woche wieder regelmäßig Sport machen und meine Kräfte wieder ziemlich gut aufbauen.

    Denn diese Woche Mittwoch gibt es die 3. Chemo Runde. Also geht alles wahrscheinlich wieder von vorne los. 😬

    Aber naja, durchhalten heißt die Devise.


    Beste Grüße

  • Hallo Rob82,

    Das hört sich doch gut an.
    Mir hat der Sport auch sehr gut getan.
    Meine Devise war: "Egal welche Aktivität, Hauptsache an der frischen Luft"
    Aber bei diesem Wetter auch immer ans Immunsystem denken und sich entsprechend anziehen.
    Ich wünsche Dir auch weiterhin alles erdenklich Gute und eine erfolgreiche Chemo :thumbup: